Rezension

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Eher ein schwacher Abschlussband

Ocean Rose. Erfüllung - Tricia Rayburn

Ocean Rose - Erfüllung
von Tricia Rayburn

Bewertet mit 4 Sternen

INHALT:

Vanessa ist zurück in Winter Harbor, doch nichts ist mehr wie es war. In diesem Sommer jährt sich der Todestag von Justine, Vanessas Verwandlung zehrt immer stärker an ihren Kräften und auch der Urlaubsort Winter Harbor ist nach den Ereignissen des letzten Jahres weiter tief erschüttert. Doch Vanessa hat vor zu kämpfen: Um das Überleben von Winter Harbor, das Glück ihrer Familie und auch ihr eigenes mit Simon. Doch dann tauchen erneut Tote auf und die Zeit wird knapp…

 

EIGENE MEINUNG:

Das Cover des Abschlussbandes der Ocean Rose-Trilogie zeigt ein Mädchen in rotem Kleid. Sie sitz – die Arme fest um die Knie geschlungen – auf einem Felsen vor stürmischem Meer. Es passt hervorragenden zu der restlichen Trilogie und auch die Stimmung trifft den Kern der Geschichte. Diesmal beginnen wir ca. 9 Monaten nach dem letzten Teil – es ist also wieder Sommer in Winter Harbor! (Das Ende des letzten Teiles wird nur mäßig thematisiert wie ich finde – da hätte mehr gepasst!)

 

Der Schreibstil war erneut gut und flüssig zu lesen und die Atmosphäre hat mir oft sehr gut gefallen. Leider konnte mich die Geschichte in ihrem Abschluss nicht mehr so packen wie bei ihrem Beginn. Auch die Rückkehr nach Winter Harbor war irgendwie anders, Justine nicht mehr wirklich präsent. Vanessas Handlungen waren mir manchmal nicht ganz nachvollziehbar und lieb gewonnene Charaktere die die Handlung vorantreiben oder bereichern hätten können sind mir zu blass geblieben. Einige sind so gut wie gar nicht mehr aufgetaucht… Auch die Nebenhandlungen (Verkauf des Hauses, Restaurantumgestaltung, Kellnerinnen-Job, etc.) sind mir zu weit entfernt geblieben – alles wirkte nicht mehr so realistisch und mir wurde auch zu unlogisch oder zu wenig aufgeklärt. Vanessa muss innerhalb der Geschichte auch noch einen größeren Verlust verkraften – dies ist mir allerdings von ihrer Seite aus gar nicht so vorgekommen.

 

Ich hätte auch gerne noch mehr über die Geschichte der Sirenen oder ihres Clans erfahren, aber da kam sehr wenig. Der „Bösewicht“ in diesem Band war mir zu sehr inszeniert, hatte zu wenig mit den Vorgängerbänden zu tun und war etwas vorhersehbar. So kam es für mich nicht wirklich zu einem runden Ende. Auch der Ausgang zwischen ihr und Simon war mir irgendwie nicht „genug“. Vor ihr stehen noch riesige Entscheidungen bzw. Dinge die sie bewältigen muss. Erst scheinen diese unüberwindbar, schon andere sind daran gescheitert und sie hat keine Ahnung wie sei damit leben soll – plötzlich ist das aber alles ok und die Zukunft wird dies schon zeigen. Nein, das war mir zu wenig, zu einfach, zu schnell… Auch die Auflösung wie Justine im ersten Band mit Vanessa sprechen konnte fand ich eher mager. Ich hätte mich grundsätzlich über etwas mehr Recherche-Arbeit gefreut. Einfach der Versuch nicht ohne Hilfe mit etwas klar zu kommen, sondern die vorhandenen Quellen besser zu nutzen! Da konnte ich Vanessas Handeln leider nicht so gut nachvollziehen. Hier hat mir auch die Nähe in ihren Freundschaften gefehlt und es war mir zu viel Geheimniskrämerei. Irgendwie haben alle etwas aneinander vorbei gelebt.

Eine Rezi-Kollegin hat es gut zusammen gefasst: Paige entlockt einem mit ihrer Naivität manchmal ein Kopfschütteln obwohl sie sich so weltmännisch gibt, Mom und Dad sind weiter irgendwie komisch, Caleb scheint Justine nicht mal mehr zu vermissen und Collin – der Sohn der Maklerin – scheint erst Potential mit in die Geschichte zu bringen und dann bleibt es doch etwas fad.

 

Die Geschichte kommt dann jedoch irgendwann ganz gut in Gang und hat auch wieder spannende Szenen, gerade nach dem die ersten Leichen gefunden werden. So mysteriös wie im ersten Teil wurde es für mich jedoch nicht mehr. Insgesamt hat mir denke ich jedoch einfach der rote Faden gefehlt, obwohl ich zu jeder Zeit wissen wollte wie die Geschichte ausgeht. Nur das zieht sich… Es wiederholen sich drei Themen stetig: Vanessas Veränderungen, Paiges Versuche das Restaurant umzugestalten und die Liebesgeschichte mit Simon. Doch obwohl sie so viel Platz in der Geschichte einnehmen haben sie nicht wirklich zur „Erfüllung“ beigetragen. Mir persönlich kam die Leistung der Autorin hier nicht ganz so souverän vor. Einige Dinge haben sich für mich auch gar nicht richtig geklärt und das Ende war zu abrupt um dann aus einiger Zeit danach fertig erzählt zu werden. Irgendwie etwas „komisch“!

 

FAZIT:

Für mich eher der schwächste Teil der Trilogie mit gefühlt vielem unnötigen Zwischenspiel – nichts desto trotz wollte ich wissen wie es ausgeht und finde die Grundidee weiter toll!