Eher eine Gedächtnisstütze - aber auch nicht die beste! ★★
Bewertet mit 2 Sternen
Hmmm... Was soll man über ein Buch sagen, das sich "Die große Strickschule" nennt und weder für Anfänger noch für "Profis" wirklich hilfreich ist?
Im Laufe der Jahre lernen Handarbeitsinteressierte viel dazu - aber sie vergessen auch ab und an etwas. Genau dafür suchte ich ein Buch, das im Bereich Stricken alle möglichen Fragen schlüssig beantwortet, vergessene Techniken und Muster einfach und klar erklärt und evtl. den einen oder anderen neuen Kniff beinhaltet.
Anfängern bleibt bei diesem Buch jedoch nicht viel anderes übrig, als sich die netten Bildchen zu betrachten und Profis finden von allem nur die Anfänge, sodass vergrabenes Wissen evtl. wieder hochgeholt wird. Völlig unzureichend werden Techniken erklärt.
Beispiel Raglan: Es wird ein Scheme gezeigt von einem Pullover, der "von oben" gestrickt wird. Wie genau, das soll man sich aus dem Schema herauslesen. Kein Anfänger wird das können und Profis sind andere Strickschriften gewohnt. Außerdem findet sich nicht der leiseste Hinweis auf den normalen Raglanpulover, der nun mal in vier Teilen (Vorder-, Rückenteil und zwei Armteile) gestrickt wird.
Beispiel Socken: Es wird nur die altmodischste aller Fersenarten beschrieben. Dass diese zugleich auch die umstädlichste ist, erwähnt die Autorin mit keinem Wort.
Beispiel Doubleface: Es wird grob angeschnitten, dass es diese Technik gibt und wie sie aussieht. Eine wirkliche Hilfe, wie sie zu erlernen ist, findet sich nicht.
Beispiel Strickmuster: Es gibt eine kleine Sammlung Muster, die man sich jedoch per Strickschrift selbst zusammenbasteln muss. Nicht wirklich gut erklärt und nicht wirklich sinnvoll.
Dafür werden jedoch alle möglichen Varianten der Randmaschen ellenlang erklärt und diskutiert. Ob das wirklich wichtig ist - ich wage es zu bezweifeln!
Mein Fazit: Für Profistrickerinnen eine nette Gedächtnisstütze, die jedoch eine Menge Lücken aufweist. Mit vielen eigenen Notizen könnte man evtl. noch etwas damit anfangen.