Rezension

Eher J.D. Robb als Nora Roberts, für mich eines ihrer schlechteren Bücher

Tödliche Flammen
von Nora Roberts

Bewertet mit 2 Sternen

Die junge Catarina, genannt Reena, wächst in einer lauten, turbulenten, dennoch liebevollen halb-italienischen Familie in Baltimore auf. Die Familie nennt ein Pizzarestaurent ihr eigen, einen zentralen Platz in ihrem Wohnviertel. Durch einen Brand wird in dem jungen Mädchen der Wunsch geweckt, Brandermittlerin zu werden. Das Entstehen von Feuer, dessen Hintergründe, warum eine solche Tragödie passieren konnte und wie sie verhindert hätte werden können - all das interessiert die junge Reena bereits sehr früh. Sie entwickelt sich zu einer klugen und zielstrebigen jungen Frau, die mit sehr viel Ernst und Engagement ihr Studium und ihre Feuerwehrausbildung absolviert um letztlich den ersehnten Job als Brandermittlerin zu bekommen. Welche Ereignisse ihr und ihrer Familie viele Jahre später noch ins Haus stehen, kann Reene im Moment noch nicht einmal ansatzweise erahnen.

Mir hat der Aufbau der Geschichte gut gefallen. Sie beginnt nicht in der Gegenwart, sondern setzt recht früh in Reenas Kindheit ein und erzählt von verschiedenen Kapiteln ihres Lebens und ihrer Ausbildung. Wichtige Eckpunkte, die sie zu verschiedenen Zeiten sehr prägen und auch Auswirkungen auf ihr späteres (Liebes-)Leben haben. Ab einem gewissen Punkt, wird die Geschichte immer wieder um einige Szenen aus Bos Sicht ergänzt und schildern die bis dahin verpassten Gelegenheiten sich kennenzulernen.  Bis beide in der Geschichte aufeinandertreffen, hat man so schon ein Gefühl für beide Figuren bekommen.

Bo wird als nicht weniger zielstrebig als Reena beschrieben, dazu gesegnet mit einem tollen Aussehen und einer guten Portion Humor. Er stellt einen witzigen Gegenpart zur manchmal überehrgeizig und besserwisserisch wirkenden Reena dar.
"Tödliche Flammen" ist aus meiner Sicht eher ein Krimi, der evtl. sogar besser unter das Pseudonym J.D. Robb gepasst hätte. Denn der Fokus liegt doch deutlich auf der kriminalistischen Handlung, denn auf der Liebesgeschichte. Was diese letztlich ein wenig hastig und übereilt wirken lässt.

Wer hinter den begangenen Taten steckt, wird für den Leser schon ziemlich bald erkennbar. Das Buch ist unterhaltsam geschrieben, ein paar Längen sind dabei - zumindest für mich - verzeihbar. Alles in allem bleibt "Tödliche Flammen" aber doch sehr leicht gehalten und gehört für mein Empfinden nicht zu Nora Roberts besten Geschichten.