Rezension

Eher mittelmäßig

Der Hirte - Ingar Johnsrud

Der Hirte
von Ingar Johnsrud

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Die Tochter einer einflussreichen Politikerin wird vermisst. Für Hauptkommissar Fredrik Beier eigentlich ein Routinefall, doch wird er kurz darauf nach Solro, einem kleinen Hof vor den Toren Oslos, gerufen. Dort wurden fünf Mitglieder der dort ansässigen Sekte "Gottes Licht" ermordet aufgefunden. Der Hof gleicht einem Hochsicherheitstrakt und bei der Durchsuchung stoßen die Ermittler auf einen Keller in dem alles darauf hinweist, dass dort monströse Experimente durchgeführt wurden.
Von den restlichen Mitgliedern fehlt jede Spur, darunter auch die Tochter der Politikerin, Annette Wetre.

Meine Meinung:

Bei einem Thriller bin ich immer so zweigeteilt, da ich eigentlich eher zu Psychothrillern tendiere, weil mir normale Thriller meist zu langweilig sind.
Der Hirte konnte mich auch nicht gänzlich überzeugen, was aber weniger an der Spannung liegt, als am Thema selbst.
Die Geschichte beginnt damit, dass die Tochter einer sehr einflussreichen Politikerin vermisst wird. Normalerweise ein absoluter Routinefall für die Ermittler.
Doch Hauptkommissar Fredrik Beier wird relativ zeitnah zu einem anderen Fall gerufen. Fünf Ermordete auf dem Gelände einer Sekte, die in Oslo beheimatet ist.
Doch der Rest der Mitglieder wird vermisst und darunter befindet sich auch die Tochter der Politikerin.
Da dieses Buch ja der erste Teil einer Reihe um den Ermittler Fredrik Beier ist, kommt im Hintergrund zur Haupthandlung, noch ein anderer Geschichtsstrang hinzu. Ich gehe davon aus, dass sich dieser Strang durch die nächsten Teile zieht und mit der Zeit immer mehr an Fahrt aufnimmt.
Es handelt sich um ein Thema, das sich zu Zeiten des zweiten Weltkrieges entwickelt hat und von Rassenforschung und der Aussortierung handelt.
Ein interessantes aber auch heikles Thema.
Der Hauptfall ist an sich auch ganz gut, aber es kommen immer wieder Teile dazu, wie über den Islam oder ähnliches, die für mich eher weniger mit dem Fall zu tun haben und etwas das Lesevergnügen beeinträchtigen.
Spannung ist gut vorhanden, es kommen aber durch die für mich uninteressanten Informationen immer wieder mal Längen vor und dadurch geht etwas von der aufgebauten Spannung verloren.
Der Ermittler Fredrik Beier und viele der anderen Protagonisten sind sehr sympathisch, doch sein Vorgesetzter Koss, ist so arrogant und voreingenommen, dass sich der Leser von Anfang an wünscht, dass er im Laufe des Buchs auf die Nase fällt.

Mein Fazit: 

Ein eher mittelmäßiger Thriller, der zwar recht spannend ist, diese Spannung aber durch zu viele Informationen nicht dauerhaft aufrecht erhalten kann.