Rezension

Ei Buch mit Charme, Emotionen und viel Tiefgang

Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte - Jessica Park

Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte
von Jessica Park

Bewertet mit 5 Sternen

Bei diesem Buch hat mich vor allem das Cover angesprochen. Ich hatte mich direkt verliebt und musste es einfach kaufen. Und dann war ich glücklich, dass das Buch hielt, was das Cover versprach.
Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte wusste zu fesseln. Innerhalb von nur 2 Tagen hatte ich es komplett durchgelesen. Jessica Park schaffte es, dass ich mir alles, die Handlungsorte, die Figuren und auch Papp-Finn bildlich vorstellen konnte. Außerdem hat sie einen wundervoll emotionalen Schreibstil, der mich berührt und gefangen genommen hat.

Ein wunderbares Zitat aus diesem Buch:
"Sie braucht Freunde", wiederholte Julie.
"Und du auch. Du musst dafür sorgen, dass sie ihre Welt größer macht,
damit du deine wiederbekommst."
S. 286

Julie ist eine wirklich angenehme Hauptfigur. Sie ist geradlinig und steht für Dinge, an die sie glaubt, ein. Nachdem sie in Boston ohne Wohnung gestrandet ist, zieht sie bei den Watkins ein. Dort trifft sie auf eine sehr ungewöhnliche Familie. Celeste, die jüngste Tochter ist extrem merkwürdig. Sehr klug für ihr Alter, fast schon altklug, aber dann wieder wie ein kleines Mädchen. Sie trägt eine Pappfigur mit sich herum. Ich fand es sehr stark, wie Julie sich um Celeste kümmert, sie einerseits nimmt wie sie ist, sie andererseits aber mal mehr und mal weniger sensibel in die richtige Richtung schubst.

Matt, der Sohn der Familie, sieht sich selbst als Nerd und präsentiert sich so auch gegenüber anderen. Man merkt aber schnell, dass er ein toller junger Mann ist. Ich habe Matt am meisten von allen in mein Herz geschlossen.

Celeste ist, wie bereits erwähnt, extrem merkwürdig. Sie ist der interessanteste Charakter in diesem Buch. Mit ihr habe ich am meisten gelitten, mich gefreut und mitgefiebert. Zuerst glaubt man nur, dass sie eben ein bisschen skurril ist, aber dann merkt man immer mehr, dass irgendetwas absolut nicht in Ordnung ist. Man wünscht sich immer wieder, dass sie ein ganz kleines bisschen "normaler" wird und immer wieder habe ich mich gefragt, wie es soweit kommen konnte. Wie konnten ihre Eltern das zulassen?

Die Geschichte insgesamt ist schlüssig und gut aufgebaut. Es gab keine Längen, auch wenn sie immer mal wieder sehr leise, langsame Töne anschlug. Die Auflösung der Geschichte ist stimmig. Was mir am Ende gefallen hat ist, dass man einerseits ahnte, wie die Auflösung ist, die Autorin es aber geschafft hat, diese Auflösung so zu verpacken, dass der Leser trotzdem noch ein bisschen überrascht wurde.

Diese Buch vermittelt eine Botschaft. Es hat etwas zu sagen, und das ist durchaus nicht selbstverständlich bei den heutigen Jugendbüchern. Insgesamt bekommt "Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte" von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung.