Rezension

Eichborn und Wagner die Vierte!

Die Farm - V. S. Gerling

Die Farm
von V. S. Gerling

Bewertet mit 5 Sternen

Band 4 einer Reihe! -> Kann unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden. 
Beschreibung:

Menschen verschwinden. Geldtransporter werden überfallen. Sofort wittert Günter Maria Helmes einen Fall. Nicolas Eichborn, der Leiter der Bundesbehörde, vertraut auf seinen Analysten und geht der Sache nach. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um Geldtransporte mit einer speziellen Sicherung handelt. Die Attentäter erscheinen auf den Videoaufnahmen unsicher und verängstigt. 
Bei den Ermittlungen wird das Team auf eine harte Probe gestellt, denn die Intrigen reichen bis in ihre eigenen Reihen sowie Politikern in höheren Stellungen. 
Äußerste Vorsicht ist geboten. 
 

Meinung:

Ich auch von dem vierten Teil der Eichborn und Wagner Reihe begeistert. An dieser Stelle möchte ich noch anmerken, dass man die Teile unabhängig voneinander lesen kann, aber ich glaube man verliert dadurch etwas. Schon allein die ganze Entstehung und Entwicklung der Charaktere wie sie heute sind. 

Obwohl schon einige Zeit seit dem letzten gelesenen V. S. Gerling vergangen war, hatte ich keine Probleme in die Geschichte zu kommen. Wer Eichborn bereits kennt, der weiß, dass er einen recht eigenen Charakter hat oder um es mit den Worten von Patrick Ebel, einem anderen Protagonisten der Geschichte zu sagen: 
„Du bist sehr unkonventionell und du hast Schwierigkeiten dich unterzuordnen, bist aufsässig. Für einen Beamten, der Karriere machen will, eher hinderlich.“ 

Dabei muss man spätestens nach diesem Band sagen, dass er es langsam echt drauf hat, diesen Politikkram. Hier steht ihm zum Glück auch Helen stets zur Seite. Wer weiß ob er das sonst so lange durchgehalten hätte ohne vor die Tür gesetzt zu werden. In meinen Augen sind die Beiden ein absolutes Dream Team. Helen ist das Gewissen und die Vernunft dieser Konstellation, während Eichborn einfach über der Sache steht. Er geht gerne mal mit dem Kopf durch die Wand. 

Aufgrund dieser Entwicklungen könnte man sagen, dass das Ende wirklich schlecht bzw. schade ist. Doch im Gegenteil. Vermutlich blühen die Beiden erst richtig in ihrer neuen Rolle auf. Es bleibt nur zu hoffen, dass die anderen Charakteren wie z. B. Scholli, Kerni und Robert erhalten bleiben, denn das sind Pfundskerle. 

Sollte es schief gehen kann Eichborn seiner Frage weiter auf den Grund gehen warum er nicht Bäcker geworden ist.
  
Die Geschichten von V. S. Gerling spitzen sich meist bis etwa zur Hälfte des Buches extrem zu. Anfangs denkt man, dass es dann langweilig werden müsste, da ja alles schon geklärt ist. Doch es kommt anders als man denkt. Gelungene Wendungen, ungelöste Probleme oder die Ermittler stoßen auf einen Konflikt mit den Vorschriften. Gerne haben sie sich bereits so verstrickt, dass sie erst mal ihren eigenen Kopf aus der Schlinge ziehen müssen. Die Überführung der Täter ist einfach ein ganz eigenes Erlebnis. 

Bemerkenswert sind die Dialoge. Sei es nun zwischen Helen und Eichborn oder im Allgemeinen. Sie sind authentisch und lebendig. Man fühlt sich mittendrin. Direkt im Geschehen. Sarkasmus und trockener Humor fehlen selbstverständlich auch nicht. Die Geschichten haben eine absolute Sogwirkung. 
 

Fazit:

Ganz klare Leseempfehlung und wer die ersten Teile noch nicht gelesen hat, sollte am besten damit anfangen. Ein unterhaltsamer Thriller mit tollen Dialogen. 
 

Zitat:

„Ich muss morgen übrigens nach Massachusetts fliegen.“ 
Helen sah mich mit dicken Backen an. „Waf? Du muft nach Maffafufits?“ 
„Nein, muss ich nicht. Ich wollte nur hören, wie es klingt, wenn du das mit vollem Mund sagst.“