Rezension

Eigentlich gut, aber bisweilen etwas albern

Der Bulle von der Schlei - Bengt Thomas Jörnsson

Der Bulle von der Schlei
von Bengt Thomas Jörnsson

Bewertet mit 4 Sternen

Im Kappelner Hafen wird ein Apotheker aufgehängt an der Rahe eines Segels im gefunden. Soweit - so gut, denn das Drehbuch sieht das so vor. Was das Drehbuch allerdings nicht vorgibt, ist, dass der Schauspieler dieser Rolle tatsächlich erhängt wird. Die beiden Flensburger Kommissare Paul Beck und Nick Harder müssen deshalb im Umfeld der neuen Fernsehserie "Der Bulle von der Schlei" ermitteln, Unterstützung bekommen sie durch zwei Kolleginnen der dänischen Reichspolizei, die im Fall einer Entführung tätig sind. Das Opfer ist die Schwester der ermordeten Schauspielers sowie die Ehefrau des Gaststars der Serie. Immer wieder kollidieren die Untersuchungen mit den Verschrobenheiten der Filmschaffenden, besonders der Ermittlungseifer des Darstellers des Bullen von der Schlei, der seine Rolle ein wenig zu ernst nimmt, führt zu skurrilen Ergebnissen.

Doch nicht nur die Filmwelt ist leicht schräg, auch die Ermittler haben so ihre Eigenarten. Der Begriff "Kauz" für Paul Beck stellt eine maßlose Untertreibung dar, sein Partner Nick Harder ist ein Alleskönner, die beiden dänischen Kolleginnen sind so hübsch, dass amouröse Verwicklungen nicht ausbleiben können. Das alles ist recht unterhaltsam, aber leider manchmal auch etwas zu albern. Dass der Kommissar sich bei seinem Kater Ratschläge holt ist da nur ein Beispiel. Ich finde, durch den Verzicht auf solche Eskapaden hätte der Roman insgesamt gewonnen.