Rezension

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Eigenwilliger Schreibstil, aber doch interessante Geschichte

Ewig Dein - Daniel Glattauer

Ewig Dein
von Daniel Glattauer

Judith, Mitte Dreißig, selbständig mit einem kleinen Lampenladen, lernt im Supermarkt durch Zufall Hannes, Anfang 40 kennen. Hannes tritt ihr versehentlich auf den Fuß und hat sich von da an unsterblich in Judith verliebt. Als er Judith durch Zufall wieder begegnet, sieht er dies als Chance und versucht, ihr immer wieder näher zu kommen. Judith, dessen letzte Beziehung ein paar Monate zurückliegt, ist eigentlich recht zufriedener Single, doch sie gibt Hannes Werben schließlich nach. Er ist so ganz anders als ihre bisherigen Bekanntschaften, er wirbt um Judith, macht ihr stets Komplimente, überschütet sie mit Liebe - ja, vergöttert sie beinahe. Judith ist geschmeichelt und fühlt sich fast wie auf einen Thron gehoben. Auch bei ihrer so kritischen Mutter kommt Hannes mehr als gut an. In Judiths Freundeskreis ist Hannes auch sofort aufgenommen. Dennoch fühlt sich Judith zusehends von Hannes in die Enge getrieben, bedrängt, nicht mehr ganz sie selbst. Seine stete Nähe wird ihr einfach zu viel und so versucht sie auf Abstand zu gehen, doch Hannes sieht das so ganz anders und gibt nicht auf. Es spitzt sich dramatisch zu....

Die Idee zu dieser Geschichte und ihre spätere Auflösung, ist wirklich sehr gelungen, doch der Weg zum Ende der Geschichte ist zeitweise doch recht zäh und etwas spannungsarm, obwohl es vielleicht an dem recht eigenwilligen Schreibstil liegt, der die Spannung so lähmt. Die Geschichte ist interessant und auch etwas wendungsreich, doch die Figuren bleiben allesamt etwas blass und sind nicht so lebendig. Man fühlt sich als Leser nur schwer in Judith hinein, sie bleibt etwas unpersönlich, so daß man ihre Nöte und die unterschwellige Bedrohung nicht so direkt miterleben kann. Dennoch ist die Geschichte geschickt verfasst und das Ende überzeugt, daher runde ich gerne auf 4 Sterne auf