Rezension

Ein absolutes Lesehighlight 2011!

Amor-Trilogie 01. Delirium - Lauren Oliver

Amor-Trilogie 01. Delirium
von Lauren Oliver

Bewertet mit 5 Sternen

Portland, USA in der Zukunft. Einer Zukunft, in der es keine Liebe mehr geben darf, denn die Liebe wurde bereits vor Jahren als Krankheit klassifiziert. Glücklicherweise wurde ein Heilmittel gefunden und alle volljährigen Menschen müssen sich diesem befreienden Eingriff unterziehen, der einen nicht nur die Liebe nimmt, sondern auch noch alle anderen Emotionen. Sie sagen, so ist jeder Mensch glücklich und es gibt keinen Hass mehr. So kann man alles einfach hinnehmen: der zugewiesene Partner, der zugewiesene Job, die Freizeitaktivitäten. Was man denken soll. Eine erschreckende Vorstellung, aber für Lena ist dieses Leben normal. Bis sie Alex trifft und von der Armor Deliria Nervosa, der Liebe, infiziert wird.

Diese Dystopie befasst sich mit bereits bekannten Themen. Kontrolle, Zwang, Vorschriften und all dem. Es befasst sich allerdings auch mit dem was den Menschen ausmacht, nämlich mit seiner Gefühlswelt und dies ist von der Autorin überaus gut umgesetzt worden. Die Beschreibungen von Lenas Gefühlswelt erinnern einen wirklich an seine eigene erste Liebe, das erste Mal, dass man so wirklich alle Höhen und Tiefen gefühlt hat. Sehr authentisch und glaubwürdig.

In beinahe 30 Kapiteln erzählt Lauren Oliver die Geschichte von Lena und ihrer verbotenen Liebe zu Alex. Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es einen kleinen Auszug aus fiktiven Gesetzen und Werken der Geschichte oder Zitate. Das hat mir besonders gut gefallen, vor allem die diversen Vorstellungen und Ansichten der Liebe. Das hat der ganzen Geschichte noch einmal mehr Nachdruck verliehen.

So war ich von Anfang an von diesem Buch sehr gefesselt, auch wenn das Buch erst im Verlauf der Geschichte an Fahrt aufnimmt. Das heißt allerdings nicht, dass es zu irgendeinem Zeitpunkt langweilig wurde, dem war nämlich nicht so. Es war nur ein wenig ruhiger, intensiv. Als sehr intensiv habe ich die Geschichte wahrgenommen, weil es um Gefühle geht, die jeder Mensch nachvollziehen kann, weil er sie selbst bereits einmal erlebt hat, weil sie so gut beschrieben sind und weil es eine erschreckende Vorstellung ist, dass diese Gefühle einmal verboten werden könnten.
Natürlich ist das alles nur Fiktion, aber ich fand schon, dass die Beschreibung der Liebe als Krankheit schon viel Wahres hatte. Genau das machte die ganze Geschichte für mich noch ein wenig erschreckender, denn so wird es vorstellbar, dass jemand auf eine solche, eigentlich unvorstellbare, Idee kommt.

Da es sich hierbei um den ersten Teil einer Trilogie handelt erwartete ich schon einen bösen Cliffhanger, der dann auch tatsächlich ganz böse kam. Jetzt fiebere ich dem nächsten Band entgegen und hoffe, dass wir nicht mehr allzu lange darauf warten müssen. Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass ich dieses Buch lesen konnte und es gehört auf jeden Fall zu meinen Lesehighlights 2011!