Rezension

Ein anspruchsvoller Roman

Der Sommer der blauen Nächte - Stefanie Gregg

Der Sommer der blauen Nächte
von Stefanie Gregg

Bewertet mit 3 Sternen

Gesamteindruck:

Cover: Ein typisches Sommercover, das Lust macht, das Buch zu lesen. Recht schlicht und dennoch in seiner Einfachheit ansprechend.

 

Schreibstil: Die Sprache der Autorin ist sehr intensiv und bildreich. Man wird direkt in die Gefühlswelt der Protagonistin hineingezogen. Ihre Gefühle und Gedanken werden sehr ausschweifend beschrieben. Der Stil hat mir recht gut gefallen und das Buch ist sprachlich wirklich gut umgesetzt.

 

Plot & Charaktere: Psychologin Marie hat ihre Mutter verloren. An sich tragisch, doch wenn man plötzlich entdeckt, dass alles anders ist, als es scheint, als man bisher angenommen hat. An dieser Lebenslüge droht sie zu zerbrechen … Die Idee der Geschichte ist toll, der Plot gut ausgearbeitet und in sich schlüssig. Auch die Charaktere sind sehr authentisch und teilweise sehr liebenswürdig. Ich muss allerdings zugeben, dass mich Marie ziemlich genervt hat. Ob es daran liegt, dass sie Psychologin ist und die zwar prinzipiell wissen, wie man solche Probleme angeht, bei sich aber immer gnadenlos scheitern, oder einfach nur ihr gesamtes Wesen ist, kann ich gar nicht sagen. Die Story ist dramatisch, fordert viel Dramatik, aber irgendwie war mir die Protagonistin zu viel von allem. Dauernd hatte ich das Gefühl, sie will leiden, will sich ihn ihrem Schmerz und Selbstmitleid suhlen. Ich wollte sie schütteln, wachrütteln und wäre der Schreibstil und die Geschichte an sich nicht so ansprechend gewesen, hätte ich das Buch abgebrochen.

 

 

Mein Fazit:

Ich bin ein sehr emotionaler Leser und ich mag es, wenn ich mich an Charakteren reiben kann. Leider war mir Protagonistin Marie eine Nummer zu dramatisch. Der Stil, die Handlung, all das war wirklich gelungen. Die Autorin hat sehr viel Talent, auch wenn sie mit ihrer überaus authentischen Hauptfigur meinen Geschmack leider nicht treffen konnte. Dennoch würde ich euch empfehlen, euch selbst ein Bild zu machen, denn mein Eindruck ist rein subjektiv und gibt mein momentanes Lesegefühl wieder.