Rezension

Ein Auf und Ab beim Lesespaß

Salt & Storm. Für ewige Zeiten - Kendall Kulper

Salt & Storm. Für ewige Zeiten
von Kendall Kulper

Bewertet mit 2.5 Sternen

2,5 von 5 Punkten

Avery Roe ist die jüngste, der bekannten Roe-Frauen auf Prince Island. Jede Frau ihrer Familie trägt Magie in sich und beschützt die Inselbewohner, gegen Bezahlung, vor großem Unglück. So fertigen sie z.B. einen Talisman für das Heimkommen der Seefahrer an, bezwingen die Winde vor der Insel und helfen bei alltäglichen Beschwerden.
Doch der jungen Avery fehlt noch die Ausbildung, um in die Fußstapfen ihrer Großmutter, der amtierenden Hexe von Price Island, schlüpfen zu können. Immer wieder werden dem Mädchen Steine in den Weg gelegt. Und die Zeit rast, denn nur sie kann das Erbe der Roe-Frauen antreten.
Als sie sich dann auch noch in den jungen Seefahrer Tane verliebt, muss sie sich entscheiden. Denn trifft sie die falsche Wahl, ist der Preis dafür ihr eigenes Leben...

„Salt & Storm. Für ewige Zeiten“ von Kendall Kulper besticht ganz sicher durch sein aufwendiges Cover. Ich selber habe mich sofort in eben dieses verliebt und bereits beim ersten Kontakt wäre ich am Liebsten in die Wellen eingetaucht. Ich liebe es, wenn ein Verlag sich Mühe gibt und daher kann ich hier auch nur mein großes Lob aussprechen. Dieses Buch fällt sofort auf und macht neugierig.
Mir selbst hat bereits die Leseprobe zu „Salt & Storm. Für ewige Zeiten“ gut gefallen und ich war gespannt auf Averys Geschichte.
Bereits auf den ersten Seiten hob sich besonders der Schreibstil von Kendall Kulper hervor. Die Autorin schafft es wirklich ihre Leser direkt in das Buch zu bringen. Für mich war alles sehr atmosphärisch und Zeile für Zeile las sich sehr besonders. Zwar würde ich nicht unbedingt behaupten, dass man dieses Buch „mal eben“ lesen kann, trotzdem ist es gerade die Sprache der Autorin, die ich hier loben möchte. Sie schreibt zwar aus Averys Sicht, trotzdem konnte ich den Abstand zur Protagonistin wahren, hatte gleichzeitig aber alles im Blick. Die Insel, das Haus der Großmutter und auch die Figuren bauten sich direkt vor mir auf und dies auf eine sehr gelungene Art und Weise.
Trotzdem war dieser Roman ein kleines Auf und Ab für mich. Es gibt Längen in der Geschichte, die das Weiterlesen doch erschweren. So wird, gerade zu Beginn, auf alles sehr genau eingegangen und es dauert, bis ein wenig Schwung in das Buch kommt.
Sicherlich, um zu begreifen was mit Avery geschieht, muss man ein wenig ausholen und auch genauer auf ihre Familienverhältnisse eingehen, ich selber hätte aber immer etwas mehr Abwechslung gebrauchen können.
Im Mittelteil war ich dann gefangen im Buch. Es wurde spannend, es kamen Gefühle auf und ich wollte Avery helfen ihr Schicksal abzuwenden bzw. zu bezwingen. Ich wollte verstehen, was mit ihr passiert und ich wollte den jungen Tane noch besser kennenlernen.
Es wurde, wie geschrieben, spannend und ich selber war immer mal wieder erstaunt, wie viel Buch noch übrig war, denn es fühlte sich durchaus so an, als wäre alles erzählt und es würde auf das große Ganze zugehen.
Dies passierte dann wiederum anders als ich vermutet hätte und brachte, für mich, zu viele Längen mit sich. Wieder zog sich die Geschichte und ich gebe zu, die letzten 50 Seiten waren zwar interessant, aber für mich doch etwas zu langatmig. Ich hätte es mir anders gewünscht und brauchte auch hier einfach aufwendigere Geschehnisse um mich begeistern zu können.
Ihr merkt, ein Buch mit Höhen und Tiefen, aber auch mit einer Geschichte die mich stellenweise mitnehmen konnte. Ich weiß selber noch nicht genau ob ich es nun mochte oder nicht. Ein wichtiger Punkt ist aber, dass ich gerade am Ende mehr Gefühl gebraucht hätte. Ich bin beim Lesen sehr schnell sehr emotional und dies traf hier leider nicht zu.
Mein Fazit:
„Salt & Storm. Für ewige Zeiten“ von Kendall Kulper ist ein Buch, das mich mit dem Schreibstil der Autorin zwar überzeugen konnte, trotzdem hatte die Geschichte einfach zu viele Längen um mich begeistern zu können.
Für mich war es ein Hin und Her zwischen meiner Unlust weiter zu lesen und meinem Jubel, weil mir wieder ein großer Abschnitt sehr gefallen hat.