Rezension

Ein Auftakt, der mich ein wenig zwiegespalten zurücklässt

Palace of Glass - Die Wächterin
von C. E. Bernard

Bewertet mit 3 Sternen

London im Jahre 2054: Die Berührung von nackter Haut ist in Großbritannien seit sechsundzwanzig Jahren gesetzeswidrig, um die Bevölkerung vor den Magdalenen zu schützen, die nur durch eine einzige Berührung die Gedanken anderer Menschen verändern können.
Rea ist eine Magdalena und lebt jeden Tag mit der Angst, dass ihr Geheimnis auffliegen könnte.
Doch wenn die Hautgier zu übermächtig wird, steigt Rea in den Ring, um diese bei Straßenkämpfen zu stillen. So wird auch der britische Geheimdienst auf sie aufmerksam, denn der Kronprinz braucht einen neuen Bodyguard.

"Palace of Glass - Die Wächterin" ist der Auftakt von C. E. Bernards Palace Saga. Das Buch wird aus der Ich-Perspektive der achtzehn Jahre alten Rea Emris erzählt, die zur neuen Leibwächterin des Kronprinzen wird.

Die Welt, in die uns C. E. Bernard entführt, hat mir wirklich richtig gut gefallen! Auch wenn die Geschichte im Jahr 2054 spielt, so fühlt man sich doch ein wenig in die Vergangenheit zurückversetzt, was nicht zuletzt am Kleidungsstil der Menschen liegt. Man zeigt so wenig Haut, wie möglich, trägt Handschuhe, Kummerbund und einen Marienkragen, um sich bestmöglich vor unerwünschten Berührungen zu schützen. Alles aus Angst vor den Magdalenen, die die Gedanken der Menschen durch eine einzige Berührung lesen und sogar verändern können. Und doch hantieren die Menschen mit Handys und Tablets, was eine sehr interessante Mischung ergibt!

Rea wird eher in ihre neue Rolle als Leibwächterin gezwungen, als das sie diesen Job freiwillig ergreift. Doch sie geht immer mehr in ihrer neuen Rolle auf, auch weil ihr der Kronprinz immer mehr ans Herz wächst. Doch die Angst, als Magdalena enttarnt zu werden, begleitet sie mit an den Weißen Hof. Rea ist eine Protagonistin, die mir eigentlich ganz gut gefallen hat, mit der ich dann aber auch nicht so mitfiebern konnte, wie ich es mir gewünscht habe.

Ähnlich zwiegespalten bin ich bei der Geschichte. Es wurde ein Attentat auf Robin, den Prinzen, verübt, doch der Täter konnte entkommen. Rea wird seine neue Leibwächterin, doch sie kann nicht verhindern, dass er immer wieder in gefährliche Situationen gerät. Das Rätselraten, wer hinter den Anschlägen steckt, beginnt und das hat mir richtig gut gefallen! Auch die Rolle der Magdalenen fand ich sehr spannend und ich hätte gerne noch mehr über sie erfahren!
Der Anfang der Geschichte konnte mich noch nicht so mitreißen, man erfährt hier viel über die Welt und die Geschichte nimmt erst nur langsam an Fahrt auf. Aber die Handlung konnte mich dann doch immer mehr packen. Leider setzte sich dieses kleine Auf und Ab dann fort, denn das Ende fand ich wieder schwächer. Mir war es ein wenig zu überstürzt und mir hat die Richtung, in welche sich die Geschichte im letzten Abschnitt entwickelt, persönlich nicht so gut gefallen.

Fazit:
"Palace of Glass - Die Wächterin" von C. E. Bernard lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück. Einerseits mochte ich das Setting total und auch die Idee und die Rolle der Magdalenen fand ich sehr spannend! Allerdings mochte ich Rea dann nicht ganz so gerne, wie ich es mir gewünscht hätte und auch die Geschichte konnte mich stellenweise nicht komplett mitreißen.
Trotzdem habe ich diesen Auftakt gerne gelesen und vergebe gute drei Kleeblätter!