Rezension

Ein Auftakt mit schwächen und doch angenehm zu lesen

Changers - Drew
von T. Cooper Allison Glock

Bewertet mit 4 Sternen

Change steht für anders werden, umwandeln, verändern, umtauschen und so weiter. Das gibt schon einen deutlichen Einblick auf den Inhalt des Buches. Denn in "Changers - Drew" geht es darum, wie der 14 jährige Ethan an seinen ersten Tag seines ersten Highschooljahres plötzlich als Mädchen aufwacht. Seine Eltern erklären nun ihr, Drew, dass sie ein ganzes Jahr diesen Körper behält, um dann noch drei weitere Jahre den Körper zu wechseln. Hinterher muss sie sich für eine dieser Vs (so nennen die Changers das) entscheiden. Der Auftakt einer Reihe, die Neugierde weckt.

Cover:

Von der Farbwahl her ist das Cover einfach gehalten. Überwiegend herrschen ineinander übergehende helle und dunkle Grüntöne, sowie leichte Schwarzabstufungen, um die verschiedenen Schattenspiele deutlicher hervorzuheben. Einzig die Autorennamen in weiss und ein (meiner Ansicht nach) schlecht gewählter grau - silberner Kreis mit der Frage "Weißt du, wer du morgen bist?" treten hervor. Den Kreis finde ich schlecht gewählt, weil er einerseits wie ein Aufkleber aussieht und er nicht wirklich zur Stimmung des Covers passt.
Ansonsten finde ich das Schattenspiel mit den verschiedenen Personen genial. Die dunkelste und deutlichste Figur (auf der Rückseite dann auch als alleinstehende besser erkennbar) soll wohl immer die momentane Form der Hauptperson darstellen, wobei man auch einen Einblick darauf bekommt, welche Personen noch kommen werden, weil diese schwächer als Schatten die reguläre Form einhüllen. Der Titel hat auch noch kleine Spielereien in Form von Schattierungen und diversen Buchstabenformänderungen erhalten. Das passt einfach und sieht sehr gut aus.
Ich wäre im Laden sofort neugierig darauf geworden.

Kleiner Zusatz: Manch einer wird wie ich eine kleine Ähnlichkeit mit den "Starter" / "Ender" Büchern von Lissa Price erkennen und wenn man großzügig denkt, dann kann man eine ähnliche Thematik bemerken und doch haben beiden Reihen unterschiedliche Schwerpunkte und sind auch so ziemlich verschieden. Also keine Sorge deswegen.

Worum geht es:

Wie schon erwähnt. Ethan ist 14 Jahre alt, gerade mit seinen Eltern aus New York fortgezogen und steht nun vor seinem ersten Highschooljahr. Also neue Leute kennenlernen, die neue Gegend erkunden und in der Schule klarkommen sind die ersten Sorgen, bevor es überhaupt los geht. Als er nun aber am ersten Highschooltag als Mädchen aufwacht, macht das alles nicht wirklich leichter.
Ihre Eltern, denn Ethan heißt nun Drew, klären sie auf, dass sie ein Changer wie ihr Vater ist und auch noch die nächsten drei Highschooljahre dreimal ihre Identität wechseln wird. Am Ende muss sie sich für eine dieser Identitäten entscheiden, dabei fällt ihre ganze erste Lebensspanne unter den Hut, denn Ethan kann sie nie wieder sein. Also wird Drew schon kurz darauf in die Schule geschickt, nicht ohne einen Advokaten (jemand, der dir hilft mit allem zurecht zu kommen, aber eigentlich auch Aufpasser, dass alles gut über die Bühne geht) zur Seite gestellt zu bekommen. Drew darf niemanden verraten, dass sie ein Changer ist, außer die Person selber ist einer. Denn die Changers sind noch geheim unter den Konstanten (das sind die Menschen, die immer ihre eine Identität behalten), um die Welt zu verbessern, aber sie haben bereits Gegner, die die Changersgemeinde vernichten wollen. Und natürlich gibt es viele Regeln, die wohl wichtigste neben dem nicht verraten, wer du eigentlich bist, ist sich niemals in einen anderen Changer zu verlieben.

Einschätzung:

Im Großen und Ganzen ist "Changers" eine gute Geschichte und ein relativ guter Anfang für die Reihe.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Seiten fliegen beim Lesen nur dahin. Der Leser erfährt alles aus (zu Beginn noch) Ethans und bald darauf Drews Sicht. Das alles ist wie ein Tagebuch aufgebaut, denn Drew muss eine Chronik führen, damit sie es später leichter hat, wenn sie sich für eine V (Version) entscheiden muss. Die Übersetzung ist insoweit gelungen, dass der Lesefluss durch keine groben Schreibfehler unterbrochen wurde, was ja seit einiger Zeit nicht mehr so selbstverständlich ist. Auch die Figuren sind gut ausgearbeitet, entwickeln sich mit den Folgebänden aber sicherlich noch weiter. Die meiste Zeit ist die Stimmung recht lustig, denn als Drew gibt es einige Dinge, die plötzlich auf einen zukommen z.b. die erste Periode, plötzlich ins Mädchen- statt ins Jungsklo zu gehen. Das ist ganz witzig gemacht.
Schade an der ganzen Sache ist, dass man als Leser ziemlich im Dunkeln gelassen wird, was die Changersgemeinde und ihre Gegner angeht. Zu viele Fragen bleiben offen, wovon wenigstens ein Teil im ersten Band hätte aufgedeckt werden können. Und auch Chancen werden vergeben. So kommt es zu Situationen, wo man sich gewünscht hätte, dass mehr darauf eingegangen wird, leider wird es stattdessen unter den Tisch gekehrt. Etwas oberflächlich in der Gesamtgeschichte also. Dann muss es mit den Folgebänden da eben bergauf gehen.

Fazit:

"Changers- Drew" ist eine interessante Geschichte darüber, wie es wäre, wenn man mehrere Leben leben könnte, bevor man sich für eins entscheidet. Der Auftakt der Reihe hat einige Schwächen, weshalb ich nur 4 statt 5 Sterne vergeben habe, aber im Gesamtumfang ist es schon recht gut. Die Charaktere machen neugierig, man ist von den Ereignissen gefesselt und die Geschichte ist eine von wenigen, die sich momentan mit diesem Thema befasst. Ich werde auch die weiteren Bände lesen und freue mich auf den Herbst, wenn es weiter geht mit der neuen Version, die nach Drew entsteht. Potenzial ist da, jetzt muss nur noch etwas daraus gemacht werden.