Rezension

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Ein beeindruckender Roman, der einen nachdenklich zurück lässt

Der Garten der verlorenen Seelen - Nadifa Mohamed

Der Garten der verlorenen Seelen
von Nadifa Mohamed

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Buch hat mich wirklich beeindruckt. Es erzählt die Geschichte von drei Frauen in Somalia, oder eher von zwei Frauen und einem jungen Mädchen in den 1980er Jahren zur Zeiten des Bürgerkriegs. Bereits zu Beginn des Romans kreutzen sich ihre Wege das erste Mal verhängnisvoll, dann im zweiten Teil des Buches werden die Geschichten der Frauen einzeln erzählt. Die von der neunjährigen Deqo, die als Baby von ihrer Mutter in einem Flüchtlingslager zurückgelassen wurde, von Filsan, einer jungen Soldatin, die immer unter ihrem herrischen Vater zu leiden hatte und von Kawsar, einer Witwe, die ihr einziges Kind verloren hat. Im dritten Teil des Buches wird die Geschichte der drei wieder zusammen geführt und aus Fremden werden Freunde und aus Feinden wird schließlich eine Familie. 

Mir war bisher nicht viel über Somalia und die Geschichte des Landes bekannt. Die Geschichte hat mein Interesse geweckt und ich habe viel im Internet über Somalia und den Bürgerkrieg nachgelesen. Die Autorin Nadifa Mohamed ist selbst in Somalia geboren und später nach England gezogen. Das Buch wirkt authentisch, in der Danksagung klingt außerdem an, dass Mohamed im Buch die Geschichte ihrer Mutter verarbeitete. 

Kriege und Bürgerkriege erscheinen einem, wenn man in Europa lebt, doch sehr fern. Nadifa Mohamed bringt einem die Angst und den Schrecken, den Kriege mit sich bringen näher. Vieles gerät in Krisensituationen außer Kontrolle und gerade mit ihrer Protagonistin Filsan hat Mohamed eine Figur geschaffen, deren Gebraren einerseits befremdlich, aber immer wieder auch nachvollziehbar ist. Sie erschafft einen Zwiespalt und Spannungen, die unüberwindlich erscheinen und trotzdem finden die drei Frauen am Ende zusammen. 

Für mich ist dies eine meisterhaft erzählte Geschichte.