Rezension

Ein besonderer Krimi

Der Ruf des Kuckucks
von Robert Galbraith

Bewertet mit 4 Sternen

Beschreibung:

Selbstmord. Zu diesem Schluss kommen die ermittelnden Beamten im Fall von Lula Landry. Das Model stürzte von ihrem Balkon in den Tod. Auf der einen Seite ist ganz Mayfair sprachlos. Aber auf der anderen Seite ist der Suizid vielleicht doch nicht so weit hergeholt. Denn schließlich war Lula manisch depressiv und musste Medikamente nehmen.
Doch ihr Adoptivbruder John lässt sich nicht beirren und hält an der Theorie fest, dass seine Schwester ermordet wurde. Da die Polizei den Fall ad acta gelegt hat, beauftragt er den Privatermittler Cormoran Strike. Nimmt er den Fall zunächst nur wegen des Geldes an, bringt er Fakten ans Tageslicht, die er für schier unmöglich gehalten hat.

Meine Meinung:

Ich lese gerne Krimis, keine Frage. Wobei ich hier aber zugeben muss, dass der Klappentext zwar interessant klang, mich jetzt nicht 100 Prozent zum Kauf hätte anregen können. Hier spielt also der Autor eine Rolle.
Der Ruf des Kuckucks ist das erste Buch von der Harry Potter Autorin Joanne K. Rowling unter dem Pseudonym Robert Galbraith.
Eigentlich gehe ich selten mit großen Erwartungen an ein Buch ran. Hier war es allerdings etwas anderes. Auch wenn es ein anderes Genre ist, so weiß man natürlich, was Frau Rowling kann und hofft bzw. ist davon überzeugt einen neuen Pageturner in der Hand zu halten. Dazu nun mehr:

Der Einstieg in das Geschehen ist mir sehr gut gelungen, was an dem etwas anderen Einstieg liegt. Der Prolog lässt den Leser einen Eindruck von dem vermuteten Suizid bekommen, aber ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Und dann gibt es einen Dreimonatigen Zeitsprung, welcher aber sehr gut integriert wird und auf den nächsten Seiten in keinster Weise eine abgehackte Wirkung hervor ruft.

Der Protagonist Cormoran ist mir wirklich sehr sympathisch geworden. Ein Privatdetektiv, der in Afghanistan stationiert war und nicht gerade wenige körperliche und seelische Wunden davon getragen hat. Man lernt ihn von Kapitel zu Kapitel besser kennen und kann seine schroffe, direkte und auch respektvolle Art nachvollziehen. Jede Handlung die er durchführt, scheint von Robert Galbraith wohl durchdacht und ins Charakterbild eingearbeitet worden sein.
Zu Robin Ellacotts, die ihm durch einige Gegebenheiten zur Seite steht und in seiner Detektei für die Recherche in diesem Fall zuständig ist, habe ich ein zwiespältiges Verhältnis entwickelt. Sie wirkt sehr sympathisch und doch manchmal fehl am Platz. Während ich manchmal dachte, dass hätte Strike jetzt auch selber raus finden können, gab es wiederum andere Situationen wo ich der Meinung war, dass Robin genau da hin gehörte.

Wieso allerdings nur 4 und keine 5 Sterne. Leider wurde es mir so nach 300 Seiten doch ein wenig zu langatmig. Mir passierte hier und da zu wenig und es ging auch nicht wirklich voran. Auch wenn ich die Verhöre von Strike sehr gerne gelesen habe, da sie unglaublich real und richtig wirkten, hatte ich dann doch auch mal genug davon. Zum Ende hin kann ich sagen, dass es so ausführlich vielleicht wirklich besser war. Aber so 100/150 Seiten weniger hätten sicherlich auch nicht geschadet.

Fazit:
Ein hervorragender Krimi, den mal gelesen haben sollte, der allerdings auf Grund seine Länge und kurzzeitigen Spannungsflaute von mir nur 4 Sterne erhält.