Rezension

Ein bisschen ausschweifend erzählt, aber durchaus fesselnd

Teardrop - Lauren Kate

Teardrop
von Lauren Kate

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
»Vergieße nie eine einzige Träne!« Dieses Versprechen musste Eureka ihrer Mutter geben und siebzehn Jahre lang hat sie sich daran gehalten. Selbst als ihre Mutter bei einem Autounfall starb. Doch dann trifft sie Ander, einen attraktiven und äußerst mysteriösen Jungen. Er bringt sie so durcheinander, dass sie eine Träne vergießt – und Ander fängt sie mit seiner Fingerspitze auf. Auch er scheint zu wissen, dass Eureka nicht weinen darf. Doch was ist ihr großes Geheimnis? Warum wissen alle anderen davon, nur sie nicht? Und warum verhält sich ihr bester Freund, Brooks, plötzlich so aggressiv ihr gegenüber? Waren sie nicht kurz davor, ein Paar zu werden? Wem kann Eureka noch vertrauen?

Meinung:
Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich vor allem durch dieses grandiose Cover. Es ist so wunderschön, dass ich „Teardrop“ unbedingt haben wollte. Nachdem ich dann aber schon einige kritische Meinungen dazu gelesen hatte, ging ich mit viel Skepsis an den Roman heran.

Auffallend war gleich einmal der inhaltsreiche und spannende Prolog, durch den der Leser schon viel über die Hintergründe von Ander erfuhr und gegenüber Protagonistin Eureka lange Zeit einen Wissensvorsprung hatte. Auch danach konnte mich die Geschichte eigentlich sofort fesseln. Eureka trauert so sehr um ihre tote Mutter, dass sie sich immer mehr zurückzieht und ihr fast alles egal ist. Es gibt nur noch wenige Personen in ihrem Umfeld die trotz allem vollständig zu ihr stehen und sie noch erreichen können. Als dann aber auch noch ihr bester Freund Brooks beginnt sie zu verraten und auch sonst einige unerwartete Ereignisse eintreten, wird ihr bald alles zu viel. Eurekas Gefühlszustand finde ich zu jeder Zeit ziemlich gut und nachvollziehbar beschrieben, so dass ich schnell eine Bindung zu ihr aufbauen konnte. Manchmal war es ein bisschen verstörend, dass Eureka die ganzen neuen Erkenntnisse so einfach und ohne Nachfragen hingenommen hat, jedoch habe ich das einfach auf ihre depressive Stimmung geschoben und das hat sich dann zum Ende auch gebessert.

Ergänzend gefallen mir viele der anderen Figuren ebenfalls richtig gut, obwohl man von manchen Nebenfiguren gern noch mehr hätte erfahren können. Vor allem ihre beste Freundin Cat ist toll. Ich habe mir zwar oft gedacht, dass sie mit ihrem starken Männerdrang bestimmt öfters nervt, aber dafür ist sie eine wahre Freundin zum Pferde stehlen.

Bezeichnend für „Teardrop“ ist auch die sehr ausführliche und ausschweifende Erzählweise der Autorin. Dabei wird das Meiste sehr anschaulich geschildert, aber es dauert immer lange, bis man wieder etwas Neues erfährt. Dennoch hat mich das größtenteils gar nicht wirklich gestört, da die Autorin auch die Nichtigkeiten lebhaft und unterhaltsam beschrieben hat und man immer dann, wenn es wirklich langwierig zu werden drohte, neue Hinweise erhalten hat. So haben sich die Seiten trotz allem sehr schnell und flüssig lesen lassen.
Da der Leser schon von Beginn an so ungefähr weiß um was es in der Geschichte gehen wird, hat mir die Hintergrundidee von Anfang an gefallen. Man wusste eben lange nicht, wie genau alles zusammenhängt. Die wichtigsten Erklärungen erhält man fast alle erst auf den letzten 100 Seiten, doch dann schlägt die Autorin richtig zu. Die Ereignisse laufen dann schon fast aus dem Ruder und die Autorin lässt die gesamte Spannung, die vorher vielleicht ein bisschen zu niedrig war, geballt los und dabei schreckt sie auch vor einer gewissen unerwarteten Brutalität nicht zurück.

So hat mir das Ende, bis auf ein paar Kleinigkeiten meiner mangelnden Vorstellungskraft, ziemlich gut gefallen. Es gab nun doch noch ausreichend Antworten für einen Auftaktband, viel Spannung und keinen wirklich gemeinen Cliffhanger. Außerdem ist der Epilog aus Brooks Sicht sehr emotional und berührend und rundet die Geschichte perfekt ab.

Fazit:
Also wenn ich der Autorin etwas Kritisches vorhalten müsste, dann dass sie die Geschichte ziemlich ausschweifend erzählt und es deshalb manchmal ein wenig lange dauert bis wirklich etwas passiert. Außerdem fehlt manchen kleineren Beschreibungen ein Hauch Präzision, damit man sie sich wirklich realistisch vorstellen kann und die anbahnende Dreiecks-Liebesgeschichte finde ich jetzt auch nicht überwältigend. Doch ansonsten hat mir „Teardrop“ gut gefallen, es lässt sich super schnell lesen, die Idee dahinter ist ziemlich interessant und es gibt dann doch einige Wendungen die mich überrascht haben. Auch mit der Brutalität und der geballten Spannung am Ende hätte ich so nicht gerechnet. Somit gibt’s 4 Sterne und die Hoffnung, dass die Fortsetzung nicht so lange auf sich warten lässt.