Rezension

Ein bisschen zu viel des Zaubers...

Monsieur Blake und der Zauber der Liebe - Gilles Legardinier

Monsieur Blake und der Zauber der Liebe
von Gilles Legardinier

Bewertet mit 2.5 Sternen

Monsieur Blake ist in den besten Jahren. Mit seinen 66 braucht der englische, erfolgreiche Geschäftsmann jedoch eine Auszeit und flüchtet - mit ein wenig Unterstützung seines Freundes Richard - nach Frankreich, in das Heimatland seiner verstorbenen Frau. Dort will er fortan für eine Weile als Butler in einem Herrenhaus arbeiten. Schon bald freundet er sich mit den weiteren Angestellten und der verwitweten, äußerst eigenartigen Gutsherren-Witwe an. Die Ereignisse nehmen ihren Lauf...

Es beginnt alles ganz reizend: der Herr Blake ist ein sympathischer, älterer Herr mit herrlichem Humor und einer Spur Albernheit, der mich oft hat schmunzeln oder auch lachen lassen. Die anderen Bediensteten Manon, Odile und Philippe haben so ihre Eigenarten, aber sind auch recht sympathische und fröhliche Gemüter. Was lustig und wirklich nett beginnt, geht aber immer so weiter - ohne nennenswerte Höhen und Tiefen plätschert der Roman vor sich hin. Der Drops ist sozusagen bald gelutscht und irgendwann habe ich mich dabei erwischt, dass es mich langweilt. Immer dasselbe: gibt es bei jemandem ein Problem, so ist Monsieur Blake sofort zur Stelle mit einem offenen Ohr und IMMER einem guten Ratschlag. Er freundet sich mit allen großartig an und wird zur guten Seele des Hauses - frei nach dem Motto "der Papa wird's schon richten". Und dabei weiß niemand, wer er eigentlich wirklich ist ;-) Nur die Witwe ist anders... die macht es ihm nicht ganz so leicht. Und natürlich hat Monsieur Blake auch eigene Probleme, die er aber nicht so zu lösen vermag, wie die Probleme der anderen.

Fazit: Legardinier hat mit gut lesbarem, flüssigem Schreibstil einen - für meinen Geschmack - recht seichten Roman geschrieben. Wenn ich mal den guten Udo Jürgens zitieren darf, ist wohl das Motto dieses Romanes: "...mit 66 Jahren, da fängt das Leben an.." ;-) Von der Sache her nicht verkehrt, mir ist aber alles ein wenig zu glatt, unrealistisch und zu sehr an der Oberfläche geblieben. Einzig der erste Teil hat mich noch mitgerissen, weil der Charakter Blake schon sehr reizend und frech ist. Nur leider nutzt sich dies mit der Zeit ab und es gibt kaum eine Überraschung. Schade.

Kommentare

yvy kommentierte am 16. Juli 2015 um 17:54

Hach, da bin ich ganz bei dir.
Leider, leider, leider zu rosarot das Ganze. ;)

wandagreen kommentierte am 17. Juli 2015 um 20:11

Schade! Oft haben die Autoren zwar eine gute Idee und gute Charaktere, feilen aber leider nicht genug am Plot. Traurig das.

Naibenak kommentierte am 17. Juli 2015 um 21:26

Ja, ich war auch echt traurig...es begann ja auch ganz niedlich.

katzenminze kommentierte am 21. Juli 2015 um 17:03

Ich habe auch immer drauf gewartet, dass mal was schief geht. xD Vielleicht wollte Legardinier seine Leser nich allzu sehr belasten...

Aber versuch(t) es mal mit "Der Liebeszauber des Moniseur Ladoucette". Noch witziger, auch Frankreich, auch romantisch, aber nicht so rosarot.

Naibenak kommentierte am 22. Juli 2015 um 09:03

Danke dir für den Tipp! Hab's mal auf meine Wunschliste gepackt, vielleicht habe ich ja irgendwann Lust drauf. Jetzt bin ich aber erst einmal "geheilt" ;-)