Rezension

Ein bitterböses Gesellschaftsporträt - aber (k)ein Krimi ?!

Sommer ohne Schlaf - Bram Dehouck

Sommer ohne Schlaf
von Bram Dehouck

Bewertet mit 4.5 Sternen

Alles beginnt mit dem Windpark, der direkt bei Blaashoeck gebaut wurde. Der raubt Metzger Herman Bracke den Schlaf und das Unheil nimmt seien Lauf.

Das Buch dreht sich um einige Hauptpersonen und ihr Verhältnis zueinander: der Postbote und seine Frau, der Metzger und seine Familie, der Apotheker, der Tierarzt und seine Frau und zwei Bewohner der Sozialwohnungen im Dorf.

Der Metzger ist wegen des Schlafmangels nervlich am Ende und das wirkt sich auch auf seine Arbeit und sein Erscheinen aus. Er wirkt zerstreut, unkonzentriert, zittrig und auch ein wenig heruntergekommen. Das heizt natürlich die Gerüchte im Dorf! Schnell ist von Alkoholismus die Rede und dann misslingt ihm auch noch sein Verkaufsschlager: die Sommerpastete. Neidische Dorfbewohner, die den Brackes schon lange ihren Wohstand neiden, nutzen diese Schwäche schamlos aus und verschärfen die ganze Angelegenheit noch weiter. Eine Kettenreaktion ist damit in Gang gesetzt, die letztendlich alle Hauptpersonen einholt und weit mehr als ein Menschenleben kosten wird.

Mir hat dieses Buch gut gefallen auch wenn ich es nicht als Kriminalroman bezeichnen würde. Es ist ein bitterböses, natürlich sehr überspitzt dargestelltes Portrait einer kleinen Dorfgemeinschaft, das allerding trotz einiger Todesfälle für mich in die Kategorie "Roman" gehört.

Wer erleben möchte wozu eine Mischung aus grüner Energie und Dorfklatsch die Menschen bringen kann, der sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

Das Ende hat mich wirklich sprachlos zurückgelassen. Ein gutes Buch von Anfang bis Ende!