Rezension

Ein Brief-Roman über das Leben Leopoldines

Der grüne Palast - Peggy Hohmann

Der grüne Palast
von Peggy Hohmann

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch ist in Briefform gehalten, was mich in Büchern nicht begeistert. Wenn man aber erst mal richtig in der Geschichte drin ist, dann liest sich das Buch sehr flüssig und man merkt, dass letztends diese Schreibart doch treffend für diesen historischen Roman war. 
Anfang des 19. Jahrhunderts. Leopoldine ist die Erzherzogin von Österreich. Obwohl nicht begeistert aber wegen politischen Hintergründen heiratet sie den portugiesischen Thronfolger Dom Pedro, welcher in Brasilien im Exil lebt. Gräfin Lazansky und den Fürsten Metternich nimmt sie gleich mit auf die Reise denn sie kennt weder das ferne Land noch ihren zukünftigen Ehemann. Dieser entpuppt sich jedoch als schlechter Charakter und die Beweggründe der Heirat sind alles andere als Gefühle und Familiengründung, obwohl letzere nicht zu kurz kommen wird. Leopoldine versucht ihre neue Heimat kennenzulernen, die wird mit der dort herschenden Armut konfrontiert und versucht ihren Beitrag zu leisten. Beeindruckend wird sie sich zu einer selbstbewusten Frau entwickeln, die sich für die unteren soziallen Schichten und die Politik interessiert. 
Brasilien als Land wird schon in den Briefen beschrieben, gern hätte ich noch etwas mehr davon. Da der Roman fiktiv ist wollte die Autorin vielleicht sich damit nicht binden und datierte die Briefe kaum. Dies war etwas irreführend, denn man möchte schon ein Gefühl der Zeit haben. 
Abgesehen von diesen kleinen Minuspunkten hat mich das Buch doch recht positiv überrascht.