Rezension

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Ein Buch, das deine Sicht auf die Welt verändert

Ein ganzes halbes Jahr, 12 Audio-CDs - Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr, 12 Audio-CDs
von Jojo Moyes

Vermutlich hätte ich dieses Buch schon viel eher gelesen, wenn nicht so ein Hype darum gemacht worden wäre. Ich lehne bewusst Dinge ab, die die Medien so ve breiten und eine Zeit lang sah man nur noch Bücher dieser Autorin. Doch auch mich zog es zu dem Film ins Kino. Und ich war hin und weg. Es war nicht nur die Tatsache, dass Lou eine so tolle Verkörperung gefunden hat oder die ganze Zeit m Hintergrund meine Lieblingsmusik lief. Es war die Geschichte an sich. Eine Geschichte, bei der eben nicht am Ende alles gut wird. Und irgendwie doch. Nur eben auf andere Art und Weise. Das Buch Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt. Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird – und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt. Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will. Meine Meinung Zuerst fiel es mir schwer, ins Buch hinein zu finden, da es am Anfang in der Gegenwartsform und aus verschiedenen Blickwinkeln geschrieben war. Doch ab der 20. Seite dachte ich überhaupt nicht mehr darüber nach. Und das, obwohl ich während des Lesens sehr viel nachdachte. Dieses Buch ist viel mehr eine Liebesgeschichte. Es ist auch eine Tragödie. Und es zeigt, wie das Leben diese beiden Dinge miteinander vereinbaren kann. Ich begann über Sterbehilfe nachzudenken. Als Buddhistin bin ich gegen Selbstmord, doch die Geschichte zeigte mir, dass Dignitas eine wundervolle Organisation ist. Ein Weg aus dem Leiden, wie wir Buddhisten es nennen würden. Es ist ein Wunder, doch ich verstehe Will, auch wenn es gegen meine Prinzipien verstößt. Und ich verstehe Lou so gut und den Grund, warum sie ihn versteht. Sie lernt durch ihn, ihr Leben lieben und es ist so schmerzvoll, dass das nicht reicht. Ich könnte endlos über dieses Buch weiter schreiben, könnte so viel sagen, aber alle Wirte scheinen mir hohl und leer zu dem, was es mich gelehrt hat: das Leben ist ein Geschenk. Will wird künstlich am Leben erhalten. Unter Schmerzen. In Gefangenschaft. Wie ein Tier, bei dem man sehen will, wie lange es durchhält. Es bedeutet Liebe zu seinem Leben, dass er dem ein Ende setzt. Mein Fazit: mehr als nur ein Buch und viel mehr als nur ein Liebesroman!