Rezension

Ein Buch, das in Erinnerung bleibt....

Das Schicksal ist ein mieser Verräter - John Green

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Hazel ist 16 und seit ihrem 13. Lebensjahr unheilbar an Krebs erkrankt. Nur durch Medikamente und medizinische Hilfsmittel wird sie noch am Leben erhalten. Vor allem ihre Lungenfunktion ist stark beeinträchtigt, weshalb sie ständig ein Sauerstoffgerät mit sich herumtragen muss. Durch die Erkrankung sind ihre sozialen Kontakte ziemlich eingeschränkt, weshalb sie auf Wunsch ihrer Mutter eine Selbsthilfegruppe für Krebskranke Kinder und Jugendliche besucht. Dort lernt sie den 17-jährigen, sehr intelligenten, gut aussehenden und vor allem umwerfend schlagfertigen Augustus (Gus) kennen, der durch seinen Krebs bereits ein Bein verloren hat, jedoch seit 2 Jahren als geheilt gilt. Die beiden fühlen sich gleich zu Beginn zueinander hingezogen und freunden sich an. Sie hören Musik, diskutieren über Bücher, schauen Filme und verlieben sich langsam, aber sicher ineinander. Als Gus Hazel dann auch noch ihren größten Wunsch erfüllt und mit ihr nach Amsterdam zum Autor ihres Lieblingsbuches fliegt, scheint ihre Welt fast perfekt. Doch es bleibt dabei, das Schicksal ist ein mieser Verräter…

Meinung:
Von diesem Buch hat man ja in der letzten Zeit so viel Gutes gehört, dass ich total neugierig darauf war und es unbedingt lesen musste. Auch schon allein den Titel „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ finde ich absolut genial und passend.

Nun, nachdem ich das Buch beendet habe, kann ich auf jeden Fall bestätigen, dass es sich um eine besondere und sehr bewegende Geschichte handelt. Vor allem zu Beginn hat mich das Buch richtig beeindruckt und mir auch öfters Tränen in die Augen getrieben, oder eine Gänsehaut verschafft. Und das nicht nur bei der Hauptgeschichte um die beiden Protagonisten Hazel und Gus, sondern auch die Nebengeschichte von Isaac fand ich einfach mitreißend. Diese Vorstellung, zu Wissen, in ein paar Tagen endgültig blind zu werden und dabei so viel aufzugeben, ist einfach unbeschreiblich schrecklich. Ich habe dieses beklemmende und angstvolle Gefühl wirklich am eigenen Leib gespürt. Aber auch die Geschichte von Hazel und Gus ist ergreifend. Selbst wenn ich sagen muss, dass ich den Anfang am besten, den Mittelteil eher etwas schwächer und das Ende dann wieder richtig gut lesbar und vor allem fühlbar fand, auch wenn der Funke vom Beginn dabei nicht mehr ganz so stark war. Trotzdem bleibt die Geschichte den kompletten Roman hinweg unglaublich authentisch und lebendig.

Dabei ist dieses Buch wirklich etwas Kostbares, denn trotz der ausweglosen Situation, der Tragik und Traurigkeit, enthalten diese 288 Seiten so viel (oft auch von Sarkasmus triefenden) Humor, wodurch der Leser auch oft Schmunzeln muss.

Die Geschichte wird dabei in der Ich-Perspektive aus Hazels Sicht erzählt. Dadurch erlebt der Leser alle Emotionen natürlich hautnah mit. Dabei kann man gar nicht anders, als Hazel sofort sympathisch zu finden und ihren intelligenten, schlagfertigen, aber auch so unglaublich starken Charakter zu bewundern.
Aber auch Gus ist mir super sympathisch. Seine Art ist einfach toll und hebt sich komplett von der breiten Masse an Buchcharakteren ab.

Was ich von dem Schriftsteller Peter Van Houten halten soll, weiß ich nicht so wirklich. Ich war erst ziemlich schockiert von ihm und hatte das wirklich nicht erwartet. Zum Ende konnte ich ihn zwar etwas besser verstehen, aber trotzdem bin ich nun nicht traurig, wenn ich nichts mehr von ihm lesen muss.

Fazit:
Auch wenn das Buch, durch die vielen übertollen Bewertungen, meine zu hoch geschraubten Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte, wird es mir noch lange in Erinnerung bleiben. John Green hat ein unglaublich authentisches und ergreifendes Werk geschaffen, welches man auf jeden Fall mal lesen sollte. 4 von 5 Sternen.