Rezension

Ein Buch das zum Nachdenken anregt

All die verdammt perfekten Tage
von Jennifer Niven

Bewertet mit 4 Sternen

Normalerweise  bin ich gar kein großer Fan von Büchern, die ziemlich gehypt werden, doch bei All die verdammt perfekten Tage von Jennifer Niven, habe ich mal eine kleine Ausnahme gemacht, da mich der Inhalt des Buches doch sehr  ansprach. Auch, wenn ich keine Bücher von John Green gelesen habe (die ja fast in die selbe Richtung gehen), hat mich dieses Buch hier, vom Inhalt her, sehr an Das Schicksal ist ein mieser Verräter, erinnert, womit ich nicht der einzige bin, denn bei einigen anderen Bloggern, habe ich ähnliches gelesen.   
Aber worum geht es in diesem Buch, das  momentan  in aller Bloggermunde ist? In diesem Buch geht es um den Jungen Theodore Finch, der wieder einmal auf  dem Glockenturm seiner Schule steht und  nach  unten schaut. Er sinniert ein wenig über sein Leben, und  bemerkt zunächst nicht, dass er gar nicht allein auf  dem Turm ist. Denn neben ihm steht das Mädchen Violet Markey, dass  zum ersten Mal auf dem schmalen Vorsprung des Glockenturms steht. So unterschiedlich die beiden sind - Theodore ist ein Außenseiter und muss mit Beleidigungen kämpfen, ist Violet, Cheerleaderin und so gut wie bei jedem beliebt - treffen auf diesem Glockenturm zwei Welten aufeinander, und diese beiden Jugendlichen, die  über den Tod nachdenken, schließen Freundschaft.
Auf den ersten guten 50 - 100 Seiten war ich mir nicht wirklich sicher, ob dieses Buch überhaupt etwas für mich ist. Ich überlegte es für eine Weile vielleicht zur Seite zu legen, aber aus irgendeinem Grund, konnte ich mich dann nicht mehr von diesem Buch trennen und  habe meist bis um ein Uhr Morgens gelesen und  dabei ganz die Zeit und die Welt um mich herum vergessen. Ein Buch, in das man eintauchen kann - so muss das sein! Da war mir klar, dass ich dieses Buch wirklich mag, obwohl ich den Schreibstil von Jennifer Niven ein wenig gewöhnungsbedürfig finde, da sie einerseits sehr ausschweifend erzählen  kann, andererseits sind manche Sätze nur ein Wort lang - abgehackt. 

Am Anfang der Geschichte möchte Violet Markley nichts mit dem Freak Theodore Finch zu tun haben, aber als dieser sie als ihre Partnerin in einem Schulprojekt auswählt - ehe sie sich versah, war die Sache schon besiegelt und beschlossene Sache. Nach und nach lernen sich die beiden ungleichen Welten kennen, und erkennen, dass sie an manchen Punkten gar nicht so unterschiedlich sind. Und wie das Schicksal so möchte, verlieben sich die beiden ineinander, und Chaos ist dementsprechend vorprogrammiert. 

Ich muss sagen, auch wenn die Autorin die Geschichte an manchen Stellen etwas zu sehr streckt: besonders zum Ende hin und auch etwas danach, wie ich finde, fand ich die Charaktere und ihre Handlungen glaubwürdig. Das Buch ist fast immer im Wechsel aus Violets und Theodores Sicht erzählt und gibt ebenfalls  tiefe Einblicke in ihr Leben, Gefühle und Gedanken. 
All die verdammt perfekten Tage erzählt eine tragisch schöne Liebesgeschichte, die  an manchen Stellen ziemlich zum Nachdenken anregt. Ich glaube, wer Das Schicksal ist ein mieser Verräter mag, wird All die verdammt perfekten Tage ebenfalls mögen.