Rezension

Ein Buch, dass das Herz berührt

Wunder - R. J. Palacio

Wunder
von R. J. Palacio

Meine Meinung:
August in ein zehnjähriger kleiner Kerl, der das Pech hat, gleich mehrere Gendefekte auf einmal zu haben. Geistig ist er wie jeder andere Junge seines Alters, vielleicht etwas reifer aufgrund seines Schicksals, aber äußerlich wirkt er auf viele abstoßend. Sein Gesicht besitzt keine typischen Proportionen - kleine Kinder rennen oft schreiend vor ihm weg, auch Erwachsene zeigen regelmäßig ihr Entsetzen. 
Wie Auggie aussieht, fragt ihr euch? Das verrate ich an dieser Stelle nicht, denn ihr solltet lieber erst seinen Charakter kennenlernen, denn er ist wunderbar. Im Buch wird es auch so gemacht, August beschreibt sich nicht, und es ist passend, denn er wird sonst immer von allen als Erstes aufs Äußere reduziert. 

Die Haupthandlung beschreibt Augusts Weg in die Schule und wie er von den anderen aufgenommen und akzeptiert oder nicht akzeptiert wird. Während er diese Zeit beschreibt, gibt es immer wieder ein paar Kapitel aus der Sicht von seinen Freunden, Familienangehörigen oder Bekannten, die August und das Leben mit ihm aus verschiedenen Positionen beschreiben. Jede Person tickt ein wenig anders, doch man versteht alle Sichtweisen. Mehr plauder ich an dieser Stelle nicht aus, da es spannend ist, sich von den Meinungen der anderen Charaktere überraschen zu lassen. 

Die Schreibstile zu den Personen ähneln sich alle, doch R.J. Palacio hat sie immer ein wenig abgewandelt und jedem einen eigenen Touch gegeben. Allerdings war bei einer Sicht der Text permanent klein geschrieben. groß- und kleinschreibung? total überbewertet! Ich habe den Sinn dahinter nicht verstanden, mich hat es nur im Lesefluss gestört. Ansonsten gibt es nichts zu bemängeln, bei mir flogen die Seiten nur so dahin!

Wie soll man Auggie am besten beschreiben? Er ist ein intelligentes und witziges Kind, das man einfach nur ins Herz schließen kann. Anders geht es nicht, man fühlt und leidet mit ihm. Ständig wird er fertig gemacht wegen seines Aussehens. Er ist so ein lieber Kerl, warum ausgerechnet er? Diese Frage stellte ich mir andauernd, doch sie änderte auch nichts an seiner Lage. 
Glücklicherweise zeigt das Schicksal sich auch bei ihm gnädig und er beschert dem Leser ausreichend schöne Momente. Dafür ist nicht nur August verantwortlich, auch seine Schule mochte ich sehr. August besitzt zwei Lehrer, die eine große Rolle in "Wunder" spielen und das Buch ebenfalls zu einem besonderen Lesevergnügen machen. So sind die Maxime des Englischlehrers eine Besonderheit, auf die ich mich immer wieder gefreut habe. Mit Maximen sind anders gesagt Lebensregeln/Sprüche gemeint. Mensch, was hätte ich für einen Lehrer gegeben, der ebenfalls einmal im Monat eine Maxime vorstellt! 

Ihr bemerkt, ich bin unglaublich begeistert!
Obwohl das Buch manchmal tieftraurig wird, ist es auf der nächsten Seite unglaublich lustig. Diese beiden Seiten hält die Autorin sehr gut im Gleichgewicht und erschafft dabei eine sehr ergreifende Geschichte, die das Schicksal von August, aber auch von anderen beschreibt. 

Fazit:
Ihr wollt eine wunderbare und das Herz berührende Geschichte lesen, die ausnahmsweise mal keine Liebesgeschichte ist? Dann lest "Wunder" und lasst euch von dem 10-jährigen kleinen Jungen verzaubern, ihr werdet ihn sicher lieben! Das Buch enthält das Gesamtpaket Familie, Freundschaft und typische Probleme von Kindern und Teenagern, aber es bietet noch mehr: Eine Geschichte von August, die man noch lange in Erinnerung behält.