Rezension

Ein Buch für Jugendliche und Erwachsene, die noch träumen können

Henriette und der Traumdieb - Akram El-Bahay

Henriette und der Traumdieb
von Akram El-Bahay

Bewertet mit 4 Sternen

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Auch heute gibt es wieder eine Gastrezension für Janine von Büchersüchtiges Herz³. Das wunderbare Buch Henriette und der Traumdieb hat sich in mein Herz gestohlen!

Allgemeines:

Henriette und der Traumdieb ist als gebundenes Kinderbuch ab 11 Jahren im April 2017 bei Ueberreuter erschienen. Autor Akram El-Bahay war für mich bisher ein unbeschriebenes Blatt. Aus meinen Recherchen hat sich aber ergeben, dass in diesem Jahr ein weiteres Buch von ihm erscheinen wird, das Lesepotential verspricht: Die Bibliothek der flüsternden Schatten – Bücherstadt.

Henriette und der Traumdieb ist besonders gestaltet. Auf dem Cover finden viele Figuren, die in der Geschichte eine Rolle spielen werden, Platz. Dabei wirkt es nicht überladen, als Leser muss man aber schon genau hinschauen, um alles zu entdecken. Ein Kritikpunkt ist für mich, dass die Seiten des Buches extrem dick sind. Beim Lesen ließ es sich manchmal nur schwer aufklappen und fiel immer wieder zu, wenn man nicht wirklich beide Hände benutzt hat. So etwas mindert den Lesegenuss immer ein wenig und könnte ja ganz schnell behoben werden.

Inhalt:

„Henriette verfügt über ein besonderes Talent. Etwas, das sie überragend gut kann. Besser als jeder andere Mensch, den sie kennt. Henriette kann träumen. Doch eines Morgens ist jede Erinnerung an die Abenteuer der Nacht wie ausradiert.
Wer stiehlt Henriettes Träume?“ (Quelle: Ueberreuter)

Meine Meinung:

Henriette und der Traumdieb ist ein fantasievolles und komplexes Kinderbuch, das nicht nur Kinder, sondern auch viele Erwachsene zur Hand nehmen sollten. Dem Autor gelingt es, eine vielschichtige Welt zu erschaffen: eine Welt innerhalb der Träume.

Träume bilden eine Thematik, die mich stets fasziniert hat. Akram El-Bahay spielt mit dieser Welt und entwickelt Ideen, die ich mir beinahe so in der Realität vorstellen könnte. Wir wissen wenig über unsere eigenen Träume, machen uns vielleicht auch nicht so viele Gedanken darüber. Häufig sagen wir uns nach einem Traum, dass wir halt nur geträumt haben und versuchen, an etwas anderes zu denken. Ob schlecht oder gut spielt da keine Rolle, es war eben nur ein Traum. Akram El-Bahay hat bei mir nach dem Lesen jedoch viele Gedanken geweckt, die ich mir sonst nicht gemacht hätte. Ich habe nun wirklich Lust, mich tiefergehend mit dem Träumen auseinanderzusetzen.

Für ein Lesealter ab 11 Jahren empfohlen, bedeutet für mich, dass ein Kind von 11 Jahren Henriettes Geschichte alleine lesen kann. Ich denke aber, dass dieses Alter etwas zu niedrig angesetzt ist. Vermutlich würde eher ein Kind ab 12 oder 13 Jahren gut mit der komplexen Geschichte zurechtkommen. Da sogar ich mich an einigen Stellen gegruselt habe, kriegen jüngere Kinder mit wenig Leseerfahrung eventuell sogar Alpträume von einigen Stellen des Buches.

Henriette und ihr Bruder sind Protagonisten, die mir nicht von Anfang an sympathisch waren. Zunächst fand ich es befremdlich, wie gering ihr Bezug zueinander ist, obwohl sie doch Zwillinge sind. Ohne zu viel verraten zu wollen, wurde dieser Eindruck im Laufe der Handlung revidiert. Die Beiden sind mir ans Herz gewachsen und mir fiel es schwer sie in ihrer Welt zurückzulassen. Gerne würde ich eine weitere Geschichte über die Welt des Träumens lesen!

Fazit:

Ein Buch für Jugendliche und Erwachsene, die noch träumen können.