Rezension

Ein Buch fürs Herz

Der Junge, der mit dem Herzen sah
von Virginia Macgregor

Milo, neun Jahre alt, leidet unter Retinits pigmentosa: Sein Sehrvermögen lässt immer stärker nach, und irgendwann wird er vollständig erblinden. Noch sieht er die Welt wie durch ein Nadelöhr, wodurch er Kleinigkeien bemerkt, die anderen entgehen. Als seine Gran in ein Altenheim umziehen muss, bricht eine Welt für Milo zusammen. Doch ihm fallen dort seltsame Vorgänge auf; allerdings interessieren sich die Erwachsenene nicht für Milos Erkenntnisse und nehmen ihn nicht ernst. So bleiben ihm nur der Koch Tripi und sein Ferkel Hamlet, um ihm bei seiner Mission zu helfen. Milo will nämlich seine Gran wieder nach Hause holen, die Machenschaften von Schwester Thornhill offenlegen und vielleicht seine Eltern versöhnen...

Das Buch wird hauptsächlich aus der Sicht von Milo erzählt, aber einige wenige Kapitel werden auch aus anderen Perspektiven geschildert: Von Tripi (dem Koch), Sandy (Milos Mutter) und Lou (Milos Gran). Eigentlich ist Lou die Urgroßmutter von Milo, doch er nennt sie immer nur Gran.
Milo hat es wahrlich nicht leicht: einerseits quälen ihn die Probleme mit seinem Sehvermögen, dann leidet er unter der Trennung von seinen Eltern und dass sein Vater inzwischen in Abu Dhabi lebt. Auch in der Schule wird der Druck immer größer und zu allem Überfluss kann seine Mutter die Rechnungen nicht mehr bezahlen. Als dann seine geliebte Gran in ein Altenheim abgeschoben wird, bringt das für Milo das Fass zum Überlaufen. Der Junge kann einem wirklich nur leid tun, daher fiebert man als Leser richtig mit ihm mit und hofft, dass seine Vorhaben glücken werden. 

Ein weiterer Aspekt ist, dass das Buch in der Vorweihnachtszeit spielt. Dies hat mir gut gefallen, da ich selbst in der Adventszeit gerne Bücher lese, die mit Weihnachten zu tun haben. Dennoch spielt dies in dem Buch eine nicht allzu große Rolle, sodass man das Buch auch zu jeder anderen Jahreszeit lesen kann. 

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig und auch die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge. Dadurch kann man das Buch recht schnell lesen. 

Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Vor allem am Ende gibt es einige rührende Momente, sodass es auch einige emotionale Passagen gibt. Eine Geschichte fürs Herz. :-)