Rezension

Ein Buch, ganz anders als man denkt

Eve & Adam - Katherine Applegate, Michael Grant

Eve & Adam
von Katherine Applegate Michael Grant

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Als Milliardärstochter genießt die 16-jährige Evening Spiker so manches Privileg: zum Beispiel einen Aufenthalt in der Privatklinik ihrer Mutter, wo sie nach einem schweren Verkehrsunfall genesen kann. Damit Eve sich im tristen Krankenhausalltag nicht langweilt, soll sie eines Tages ihren Traummann am Computer entwerfen. Augenfarbe, IQ - Eve darf entscheiden. Sie erschafft ihren virtuellen Adam und hält es für ein lustiges Spiel. Doch kurz darauf steht ihr Adam leibhaftig gegenüber ...

Cover:

Jetzt mal ehrlich, egal ob euch das Buch gefallen hat oder nicht, das Cover ist doch einfach nur der Hammer! so stell ich mir ein tolles Cover vor! Ich weiß, es ist seltsam, aber als ich dieses Buch gesehen habe, das erste Mal in einer Rezi auf einem Blog, und ich nicht wusste, um was es geht, wollte ich es trotzdem haben, denn ich war einfach so verzaubert vom Cover. Das gibt auf jeden Fall einen großen Pluspunkt. Ich finde es ist einfach ein wundervoller Blickfänger, die zarten Pastellfarben und der angedeutete Inhalt. Wirklich, großes Kompliment an den Verlag dafür!

Schreibstil:

Klar, gleich am Schreibstil merkt man, dass die Autoren nicht ein unglaublich tiefgründiges Buch mit Tiefe und Philosophischem Hintergrund schreiben möchte. Ich denke, es sollte eine lockere, leichte, unterhaltsame Geschichte werden, mit einer wichtigem Thematik. Und das spiegelt auch der Schreibstil wieder. Einerseits ist erganz liecht und luftig, witzig und typisch...typisch Jugendlich ebend. Eve erzählt mit einer Leichtigkeit und einer Selbstironie, dass es zwar nicht zur wirklich Tiefe kommt, und erst recht nicht zu unglaublich romantischen und emotionalen Momenten, aber dafür lesen sich die Kapitel unglaublich schnell und man muss öfters über ihre Wortwahl und ihre Gedankengänge grinsen.

Genau wie Eves Teile sind auch Solos Kapitel aus der Ich-Perspektive geschrieben. Eigentlich Schade, dass Solo gar nicht in dem Klappentext erwähnt wurde, da er jetzt vor allem so eine wichtige Rolle hier spielt. Seine Teilen waren meistens viel spannender und sogar etwas tiefsinniger als Eves Teile. Seine Teile waren spannend und detailierter, außerdem habe ich ihn denke ich ein bisschen mehr als entwicklungsbedürtig empfunden, das freut mich allerdings, denn so sieht man wie sich sein schreibstil immer mehr entwickelt.

Adams Teile hingegen sind mir einfach viel zu blass und oberflächlich gewesen. Der Stil war hier unglaublich brüchig und irgendwie...ohne richtigen roten Faden. Deswegen war ich froh, eher weniger von ihm zu lesen.

Plot:

Ja...das ist etwas schwierig. Ich musste mich ehrlich gesagt komplett umstellen, als ich das Buch begonnen hatte. Ich hatte eigentlich die Erwartung, ein tiefgründiges, originellles und moralisches Buch zu finden, dass sich intensiv mit Genetik auseinandersetzt, viele Überraschende Wendungen hat und vor allem eine gut gesponnen und interessante Liebesgeschichte. Doch nach dem ersten Kapitel wusste ich, dass ich das nicht bekommen würde. Und obwohl ich da sonst knallhart bin, immer enttäuscht, habe ich diesem Buch (wahrscheinlich wegen dem Cover) noch eine Chance gegeben. Und es hat mich trotzdem noch eigentlich ganz gut begeistert! Vor allem hat es mich Unterhalten, also weder gelangweilt, noch gab es große Längen.

Im großen und ganzen ging es viel um Genetik, was mich natürlich gefreut hat, andere vielleicht enttäuscht, aber ich meine, es muss ja mir gefallen, oder? Nein Spaß, aber im Ernst, ich fand es wirklich interessant, das ganze war meiner Meinung nach gut recherchiert, hat Spaß gemacht und war schön in die story integriert.

Leider wars das auch schon an Plot. Da das Buch hat eigentlich eine normale Dicke, denn 352 sind schon okay. Aber ich war wirklich ein bissche enttäuscht, dass vieles einfach viel zu kurz kam. Die Liebesgeschichte war kaum vorhanden, die Freundschaft zwischen Eve und Aislin, die Vorgeschichten leider nur mittelprächtig. Dass alles hätte man auf das doppelte vergrößern können! Man hatte irgendwie immer das Gefühl, dass noch etwas fehlt, dass da noch was kommen muss, was leider nicht kam. Also viel Potenzial und eine gute Idee, nur leider etwas mittelprächtig umgesetzt.

Personen:

Genauso war es mit den Personen. Insgesamt waren sie alle noch zu blassm zu oberflächlich gehalten,aber voller Potenzial. Und ein großer Pluspunkt: Man gewinnt sie alle unglaublich gern!

Eve war für mich...das ist seltsam zu erklären. Einerseits ist sie total mainstream, armes reiches Mädchen und so. Ein bisschen zu perfekt wirkt sie, mag ihre Eltern nicht und wäre lieber "normal". Ach ja, vergesst nicht ihre schreckliche Vergangheit. Aber...aber sagen wir es mal so: Eve war trotzdem anders. Eve hat etwas eigenes, etwas, was sie mir unglaublich sympahtisch macht. Eve sagt was sie denkt, Eve ist manchmal verklemmt und denkt manchmal naiv und kindlich...sie ist so wie du und ich, wie ein normaler Jugendlicher! Das ist unglaublich, wie die Autorin das hinbekommen. Sie redet wie der normale Jugendliche und Verhält sich so, also kann man sich so unglaublich gut in sie hineinversetzen. Aber vor allem...vor allem findet man sich manchmal in ihrem Verhalten wieder. Das finde ich irgendwie sympahtisch. Es entschuldigt zwar nicht, dass ich bei ihr noch so viele Fragen habe, aber es macht auf jeden Fall ein bisschen was wett.

Solo war da ein bisschen komplexer, tiefgründiger und auch besser ausgearbeitet. Man hat stück für Stück mehr von ihm erfahren, seine Vergangenheit setzte sich wie ein Puzzle zusammen und es machte Spaß, seine Entwicklung in dem Buch zu verfolgen. Allerdings gibt er nicht viel von seinen Gefühlen Preis und ist im Allgemeinen eher so der...Erzähltyp von seinem Leben, nicht so der Gefühlstyp. Ich glaube, ihr wisst was ich meine. Allerdings kommt dazu noch, dass auch bei ihm viele Fragen offen bleiben, er außerdem nicht so viele Sympahtiepunkte sammelt, also insgesamt auch noch etwas blass bleibt.

Adam war für mich eine komplette Enttäuschung! Oberflächlich, unglaublih blass, er kam kaum vor und wirkte alles andere als Inteliigent! Argh...Wirklich echt Schade!

Meine Meinung:

Bestimmt wundert ihr euch, warum ich so viel merker, aber trotzdem gleich 4 Sterne vergebe. Der Grund ist: obwohl die Charaktere viel zu blass sind, so mag ich sie doch sie sind mir ans Herz gewachsen. Die Story ist viel zu kurz gehalten, hat nur an der Oberflähe gekrazt und zu viele Fragen offengelassen. Dafür wurde viel zur Genetik gesagt, der moralische Zeigefinger war erträglich und, um ehrlich zu sein, reizt mich gerade dass an der geschichte: Es ist mehr wie eine längere Kurzgeschichte, man wird in ein Geschehen, sprich den Unfall, hineingeworfen, muss mit der Situation klar kommen, und es hört genau beim Höhepunkt auf, sodass man sich das Ende selbst erschließen muss.

Ich glaube, in diesem Buch geht es darum, sich die feinen Nuancen und Unterschiede anzusehen, um sich selbst die Fragen zu beantworten. Man muss sich außerdem denken, dass das Buch ja im Zeitraum von...2 Wochen? spielt. Da kann man nicht erwarten, dass die Figuren eine unglaubliche Entwicklung machen. Es ist eben typisch für eine Kurzgeschichte.

Deswegen denke ich, ist Eve und Adam ein Buch, das man entweder lieben oder hassen muss. Entweder man erkennt den wahren Schatz des Buches bzw. stellt sich darauf ein und sieht über vieles hinweg (wie ich) oder (was ich auch verstehen kann) man ist restlos enttäuscht und mag es nicht. Entscheidet selbst, was ihr denkt!