Rezension

Ein Buch in typischer lockerer, leichter, frecher Kerstin Gier-Manier

Silber - Das erste Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 5 Sternen

Liv Silber ist fast 16, als sie mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester Mia erneut umzieht. Zum sechsten Mal und zum sechsten Mal in ein anderes Land. Dieses Mal wird die Familie in London sesshaft, wo Livs Mutter einen neuen Partner gefunden hat, der selbst zwei Kinder hat, die etwas älter sind als Liv. Grayson und Florence sind Zwillinge und gehen auf die selbe Schule zu der auch Liv und Mia ab sofort gehen. Grayson gehört zur beliebtesten Clique der Schule, einer Jungs-Clique, die erfolgreiche Basketball-Spieler sind. Als Liv schließlich entdeckt, dass die vier Jungs ein gemeinsames Geheimnis hüten, ist ihre Neugier geweckt und sie versucht hinter das Geheimnis ihres neuen Bruders und seiner Freunde zu kommen. Dabei macht sie auch nicht davor Halt sich in Graysons Träume zu träumen und dort weiter zu spionieren. Dabei kommt sie dem Geheimnis auf der Spur und ist auf einmal selbst mitten drin im Geschehen. Und so ganz nebenbei verliebt sich Liv auch noch ...

Endlich! Für mich stand vorher schon fest, dass das neue Jugendbuch von Kerstin Gier mein Jahreshighlight sein würde. Genauso ungeduldig habe ich auch auf dieses Buch gewartet und wurde - natürlich! - nicht enttäuscht! Es ist ein Buch in typischer lockerer, leichter, frecher Kerstin Gier-Manier, aber trotzdem nicht das selbe wie ihre bisherigen Jugendbücher. "Silber" hat eine tolle und einzigartige Idee und was das Buch so leicht und einzigartig macht ist der unverkennbare Schreibstil der Autorin. Manchmal kommt mir in den Kopf, dass die Autorin schreibt, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Einfach total offen und frech. So ganz stimmt das bestimmt nicht, aber die Bücher von Kerstin Gier transportieren so eine entspannte Unbeschwertheit, dass es einfach eine wahre Freude ist sie zu lesen. So auch wieder bei diesem Buch!

Bevor man das Buch aufschlägt, kommt man nicht daran vorbei, das schöne Cover zu bewundern. Neben vielen Ranken und Schnörkeln, gibt es natürlich auch eine Tür, denn diese haben im Buch noch eine besondere Bedeutung und auch ohne Schutzumschlag schaut das Buch toll aus, also auf jeden Fall mal den Umschlag ablösen und nachsehen!

Die Hauptfigur ist Liv Silber, nach ihr wurde auch das Buch benannt, "Silber". Liv ist ein recht normaler 16jähriger Teenager und eine tolle Figur, sehr authentisch. Da aus Livs Sicht geschrieben wird, kann man sich als Leser gut in die sympathische Liv reinversetzen.
Das schöne an der Geschichte ist, dass sie absolut und total realistisch erscheint, Kerstin Gier schreibt immer sehr nah an ihrer Zielgruppe und flicht auch viele aktuelle Trends mit ein, so dass mir die Lektüre immer total realitäts- und zeitnah erscheint. Dazu kommt dann ein wenig Phantastik und das so wunderbar eingeflochten, dass selbst die Hauptfiguren davon überrascht sind. Als Leser liest man diese Geschichte also nicht nur, man kann sie selbst miterleben!

In diesem Buch hat Kerstin Gier sich als kleines Goodie zur Auflockerung (nicht, dass diese Geschichte eine Auflockerung wirklich nötig hätte ;)) etwas nettes einfallen lassen. In unregelmäßigen Abständen gibt es nämlich immer mal wieder 2-3 Seiten voll mit Blog-Einträgen von einer ominösen Secrecy, die ebenfalls Schülerin an der Schule ist, zu der Liv geht. In diesen Einträgen lästert Secrecy vor sich hin und trägt den neusten Schulklatsch und -tratsch in die Welt. Da niemand weiß wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt, kann sie dies auch ungehemmt. Eine tolle Idee, denn so erfahren wir als Leser auch noch so ein paar Details nebenbei und nicht direkt aus Livs Sicht. Ich habe diese kleinen Blogeinträge des Tittle-Tattle-Blogs zwischendrin sehr genossen! Wer mehr darüber erfahren will, der sollte auch mal danach googlen, der Fischer Verlag hat da nämlich etwas nettes vorbereitet.

Da dies der erste Band dieser neuen Jugendbuchreihe ist, endet es natürlich mit einem Cliffhanger, wenn auch nur einem kleinen und keinem so richtig bösen. Dennoch kann ich es kaum erwarten, bis es endlich "Das zweite Buch der Träume" geben wird, auf das wir noch bis nächstes Jahr warten müssen. Lust auf die Fortsetzung macht Kerstin Gier einem selbst noch in ihrem Nachwort, indem sie ankündigt, was für offene Fragen in der Fortsetzung noch darauf warten beantwortet zu werden. Und auch, wer wohl hinter "Secrecy" und dem Tittle-Tattle-Blog steht! Ich bin sehr gespannt!

Von mir gibt es für diesen tollen Roman die volle Punktzahl mit Sternchen!