Rezension

Ein Buch mit Schwächen!

Halo - Alexandra Adornetto

Halo
von Alexandra Adornetto

Venus Cove ist eigentlich eine ruhig und verschlafene Kleinstadt, doch in letzter Zeit passieren dort merkwürdige und schlimme Dinge. Um die göttliche Ordnung wieder herzustellen werden drei Engel ausgesandt, sie sollen wieder Frieden unter die Menschen bringen. Allen voran Erzengel Gabriel für ihn ist es eine von vielen Missionen, die er bereits erfolgreich bestritten hat. Auch seine Schwester Ivy, eine Seraphim, hat schon viele solcher Erfahrungen gesammelt und weiß wie man sich in einem menschlichen Dasein zurecht findet. Nur Bethany, die jüngste der drei Engelsgeschwister, weiß nicht wirklich was auf sie zukommt. Sie ist die unerfahrenste und wandelt das erste Mal in einem menschlichen Körper auf der Welt. Sie weiß zwar welche Mission die drei haben, kann sich aber noch nicht wirklich erklären, welche Rolle sie dabei spielen soll. Was ist ihre Stärke?

Alle drei Geschwister versuchen sich unauffällig zu verhalten und mischen sich unter die Menschen. Auch Bethany versucht sich nicht anmerken zu lassen. Doch als sie sich ausgerechnet Hals über Kopf in den überaus attraktiven Schulsprecher verliebt, wird es gefährlich, denn Xavier ist nur ein Mensch und Menschen und Engel sollten sich nicht verlieben. Die Mission droht dadurch zu scheitern, aber was noch viel Schlimmer ist, das Böse hat bereits Einzug in Venus Cove erhalten und es will etwas ganz Besonderes ... nämlich Bethany.

Ganz ehrlich, als ich zu lesen anfing, war ich skeptisch, ob mich dieses Buch wirklich mitreißen würde. Zwar klang der Klappentext und auch die Inhaltsangabe sehr interessant und auch das schöne Cover gefiel mir ausgesprochen gut, dennoch stellte sich anfänglich beim Lesen erst einmal eine gewisse Langeweile ein. Ich hatte das Gefühl einen normalen Jugend-Highschool-Roman zu lesen, der zwar gut geschrieben, aber nichts besonderes zu sein schien.

Das änderte sich dann aber ungefähr ab dem zweiten Drittel, denn da fing ich an, richtig mit Bethany mitzufiebern. Ihre Unsicherheit gegenüber ihrem Handeln, ihre Verliebtheit und die Entschiedenheit alles für ihre Liebe zu tun, koste es was es wolle, hat mich schließlich doch überzeugen können, dass Beth eine würdige Protagonisten ist. Ich muss zugeben, anfänglich nervte mich die Perfektion der beiden Geschwister-Engel und das sie alles konnten, ohne auch nur wirklich eine Fehler zu machen. Mit der Zeit lernte ich aber auch sie zu schätzen.

Der Charakter, der mich aber wirklich beeindruckt hat, war neben Xavier, der trotz aller Schwierigkeiten zu Beth gehalten hat, auch das Böse in Form eines Jungen namens Jake. Ich bin schon gespannt wie das Böse sie im zweiten Teil zeigen wird und ob es wieder dieser Junge sein wird, der versucht Bethany für sich zu gewinnen.

Xavier ist als Charakter ein wahrer Wunderbursche, denn eigentlich unnahbar - er hat schon viel Schlimmes erlebt und bevor er Beth kennen lernte war sein Leben von einer schrecklichen Tragödie überschattet, die ihn für Mädchen unantastbar machte – verliebt er sich sofort Hals über Kopf in Beth. Er nimmt ihr Engelsein ohne groß
Fragen zu stellen einfach hin und seine Aufgabe ist es nun, Beth zu beschützen und immer für sie da zu sein. Auch Bethany hat von Anfang an, nur Augen für den überaus attraktiven Xavier und stürzt sich wider besseren Wissens in die Liebe mit einem Menschen. Was mich vor allem überraschte, sie zeigt ihm fast sofort ihr wahres Ich?!

Das Buch bietet neben einigen Schwächen, die Spannung konnte für mich nicht gänzlich aufrecht erhalten werden und auch die Liebe zwischen Xavier und Beth war mir ein wenig zu naiv und too much. Ich hätte es besser gefunden, wenn sie sich langsamer ineinander verliebt hätten und Beth mehr Vorsicht hätte walten lassen, aber okay.

Ich hoffe im zweiten Teil geht es etwas weniger um die Liebe der Beiden sondern mehr um den Kampf zwischen Gut und Böse, denn das war das spannendste an dem ganzen Buch und überzeugte mich schließlich, so dass ich auch den zweiten Teil lesen möchte.

Der Schreibstil von Adornetto ist leicht und einfach gehalten. Das Buch lässt sich relativ flüssig lesen und auch die Idee zu dieser Geschichte gefällt mir. Nur die Umsetzung hapert etwas. Ich glaube kaum einer möchte gern eine Geschichte lesen in der alles als perfekt dargestellt wird und die schwarz-weiß Malerei alles vorhersehbar macht. Oder? Ein wenig mehr interessante Wendungen und ein paar „nicht perfekte“ Charaktere mehr und die Geschichte könnte durchaus noch sehr interessant werden.

Dennoch bin ich bereit dem zweiten Teil eine Chance zu geben und hoffe, dass Frau Adornetto sich dort steigert und endlich mal etwas Spannung reinbringt. Das Liebesgesäusel hatten wir ja nun, nun sollte es endlich mal in die vollen gehen, schließlich haben die Engel eine Mission.