Rezension

Ein Buch über Assassinen aber fast ganz ohne Assassinen

Die Stunde des Assassinen - R. J. Barker

Die Stunde des Assassinen
von R. J. Barker

Bewertet mit 3 Sternen

Girton wächst als Sklave auf. Als er mit 6 Jahren auf dem Markt verkauft wird, will ihn keiner haben. Denn der Junge hat einen Klumpfuß. Doch er hat Glück und eine Frau kauft ihn.

 

Sie stellt sich als Assassine heraus. Durch viele Jahre und lange harte Arbeit bildet sie Girton auch als Assassine aus.

 

Eines Tages werden sie an den Königshof gerufen. Der Thronfolger ist in Gefahr und die beiden sollen einen weiteren Assassinen, der auf ihn angesetzt ist, aufspüren und eliminieren. Doch nicht nur einer ist hinter dem Königssohn her. Viele wollen seinen Tod sehen.

 

„Die Stunde des Assassinen“ ist der Auftakt einer Serie aus der Feder des Autors R. J. Barker.

 

Das Cover selbst ist schon mal ein Hingucker. Obwohl mir die Klamotten der Figur nicht gerade für Assassinen tauglich erscheinen und ich mich frage, wo der Bogen zu den Pfeilen ist.

 

Die Inhaltsangabe auf dem Buchrücken ist kurz, verspricht aber trotzdem ein spannendes Buch.

 

Die Hauptfiguren selbst sind schon nicht ganz die Norm. Girton hat als Assassine einen Klumpfuß und muss lernen damit umzugehen. Sein Meister ist eine Frau, was auch nicht ganz üblich ist. Die Punkte fand ich eigentlich sehr gelungen.

 

Mit dem Rest des Werkes hatte ich dann allerdings so meine Probleme. Es tauchen unendlich viele Personen auf. Und die meisten davon wollen dem Thronfolger an den Kragen. Es gibt so viele Intrigen und Verschwörungen, dass man fast nicht mehr durchblickt, wer jetzt was gegen wen hat. Es war mir einfach zu viel des Guten.

 

Dazu kommt, dass ich eigentlich eine Geschichte über Assassinen erwartet hatte. Immerhin verspricht dies die Inhaltsangabe des Buches. Doch irgendwie bekam man wenig bis gar nichts in Sachen Assassinen Arbeit mit. Für mich war es am Ende eher ein detektivisches Duo, das bei Königs ermittelte. Im Grunde nicht schlecht, aber eben nicht, was ich von der Story erwartet habe.

 

Die eigentliche Welt erscheint sehr düster und interessant. Jedoch spielt sich fast alles an einem Ort ab, was ich auch etwas schade finde. Kann allerdings noch sein, dass die weiteren Bände an anderen Orten spielen und es dann doch noch in der Hinsicht interessant wird.

 

Was mir auch zu viel war, waren die ganzen Rückblicke von Girton in seine Kindheit und Ausbildung. Es war mir einfach zu langatmig. Man hätte das alles Kürzen können, dann wäre an den Stellen auch nicht so viel Luft aus der Spannung genommen worden, die ohnehin nicht sehr hoch war.

 

Für 4 Sterne konnte mich der Inhalt nicht ganz überzeugen. Da der Band zwar der Start einer Serie ist, sich eigentlich aber abgeschlossen anfühlt, weiß ich noch nicht, ob ich den nächsten Teil noch lesen werde.

 

Man kann das Buch lesen, wenn man die Assassinen komplett weg nimmt und vielleicht Krieger daraus macht. Würde dann wohl auch besser passen. Und wenn man Fan von ausufernden Intrigen ist. Vor allem, kann man nach diesem Band aufhören. Zumal es eh nicht wirklich erkennbar ist, dass es ein Mehrteiler sein soll. Nur im Innenteil kann man erkennen, dass der Originaltitel „Age of Assassins – The Wounded Kingdom Book 1“ ist. Kann ein nächster Teil kommen … muss aber nicht.