Rezension

Ein Buch über das Leben, aber auch über den Tod

All die verdammt perfekten Tage
von Jennifer Niven

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Finch macht sich viel Gedanken über Selbstmord und landet so auch auf dem Dach seiner Schule. Dort bemerkt er Violet, ein Mädchen aus seinem Jahrgang. Sie hat ihre Schwester durch einen Unfall verloren und hat die Lust am Leben verloren.
Finch schafft es Violet vom Dach zu holen und es beginnt eine Zeit in denen beide zusammen durchs Leben gehen. Finch bringt Violet den Spaß am Leben zurück, doch schafft er das bei sich nicht...

Meine Meinung:
All die verdammt perfekten Tage ist ein Buch über das Leben, aber auch über den Tod, denn es geht um Selbstmord.

Ein sehr heikles Thema, was noch oft ein Tabuthema ist. Jennifer Niven bringt eine Geschichte zu Papier, die Nahe geht und auch fesselt und doch fehlte mir das letzte Bischen um es zu einem perfekten Buch zu machen.

Es ist eine Hommage an das Leben aus Sicht von Finch und Violet geschrieben. Sie wechseln sich in den Kapiteln ab. Während mir die Kapitel von Violet direkt lagen, hatte ich zu Beginn mit dem etwas verrückten Finch leichte Probleme. Diese gaben sich jedoch mit der Zeit.
Auch fand ich den Anfang etwas hakelig. Es war die Vorgeschichte und auch Gedanken von Finch die auf die kommenden Ereignisse einstimmen sollte, das wirkte etwas langatmig. So etwa die ersten 50 Seiten waren etwas öde, doch dann als es an die Wanderung der beiden geht wird es wesentlich besser.

Man erlebt beide Figuren mit allem drum und dran und das ist gut so. Es bringt einem beide sehr Nahe, auch wenn mir ein wenig das Gefühl fehlte.
Finch gilt als Freak ist der Außenseiter der Schule und hat es auch Zuhause nicht leicht. Er hat mein vollstes Mitgefühl und auch Bewunderung, denn er schafft es immer wieder Stärke zu zeigen und Violet eine Stütze zu sein. Ein starker junger Mann, dem das Leben schon übel mitgespielt hat und der seiner Umgebung nie den richtigen Finch zeigt, den darf nur Violet sehen.
Violet hat ein hartes knappes Jahr hinter sich. Sie hat ihre Schwester durch einen Unfall verloren und vermisst sie sehr. Um sie herum geht das Leben weiter aber dafür ist sie noch nicht soweit bis zu Finch und dem Schulprojekt. Sie wirkt kratzbürstig und egoistisch, aber auch sehr traurig. Sie lebt im Laufe der Geschichte auf, dank Finch.

Am Ende gehe ich gut unterhalten und sehr zufrieden aus der Geschichte raus. Als ich einmal in der Geschichte drin war passte fast alles.
Schön finde ich das am Ende Adressen und Telefonnummern stehen wo man sich Hilfe holen kann, wenn man selber an Selbstmord denkt. Ich denke man sollte viel öfter Geschichten zum Thema lesen können, damit vielleicht so dem ein oder anderen geholfen wird. Manchmal ist man jedoch denke ich einfach machtlos.

Ich denke auch wenn das Buch keine Altersangabe hat und für mich wie ein Erwachsenenbuch wirkt, kann man es gut auch Teenies ab 14 Jahren lesen lassen. Denn gerade da es um Geschwister, Eltern, Schule geht ist es auch passend für Jugendliche.