Rezension

Ein Buch voller kleiner Schätze und Geheimnisse

Ich wollte nur, dass du noch weißt ... - Emily Trunko

Ich wollte nur, dass du noch weißt ...
von Emily Trunko

Ich wollte nur, dass du noch weißt ist eine Sammlung von Briefen, die nie ihr Ziel erreicht haben. Auf ihrem Blog Dear My Blank gibt Emily Trunko anderen die Chance, ihre nie verschickten Briefe anonym zu veröffentlichen. Sei es nun, um sich von seinen Sorgen zu befreien, sein Glück mit der Welt zu teilen oder sich einfach alles von der Seele zu schreiben. Ich finde diese Idee unglaublich schön, denn ich denke, jeder war schon einmal in der Situation, jemanden etwas beichten zu wollen und es dann doch nie gesagt zu haben. 

Die Aufmachung des Buches ist wunderschön, die Illustratorin Lisa Congdon hat hier ganze Arbeit geleistet. Passend zum Brief und dessen Inhalt sind die einzelnen Seiten mit bunten Bildern und Illustrationen geschmückt und machen das Buch so zu einem wahren Hingucker. 
Die einzelnen Briefe sind nach ihrem Thema angeordnet und somit inhaltlich unterteilt. So gibt es beispielsweise Abschnitte zu Liebe, Trauer, Verlust, Freundschaft, Familie und so weiter. 
Jeder einzelne Brief ist etwas besonderes, denn hinter jedem Wort steckt eine echte Person, die über ihre Gefühle schreibt. Die Briefe sind einfach wahnsinnig persönlich und so habe ich mich beim Lesen mit den Schreibern verbunden und auch von ihnen verstanden gefühlt. Denn teilweise konnte ich die Gefühle, die jemand dort zu Papier gebracht hat, nachvollziehen, da ich vielleicht schon einmal in einer ähnlichen Situation war. Und auch wenn nicht, habe ich doch immer mit der Person hinter dem Brief mitgefühlt. Manche Briefe haben mein Herz erwärmt, so viel Liebe steckte in ihnen. Andere haben mich zu Tränen gerührt, wieder andere zum Lachen gebracht. Doch jeder einzelne Brief war etwas besonderes und beim Lesen habe ich mich gefühlt, als würde ich in ein Geheimnis eingeweiht werden. 

Ich kannte den Blog von Emily Trunko zuvor noch nicht, doch ich werde nun wahrscheinlich hin und wieder mal auf ihm Lesen. Und wer weiß, vielleicht schreibe ich ja meinen eigenen nie verschickten Brief?