Ein Buch, welches von seiner Atmosphäre lebt
Bewertet mit 3 Sternen
In dem Buch The Ending geht es um ein junges Paar, welches im Auto auf dem Weg zu seinen Eltern ist. Sie spielt dabei unentwegt mit dem Gedanken, sich von ihm, Jake, zu trennen, bringt es aber nicht über sich und ist gespannt auf die Eltern. Je länger die Fahrt dauert, desto unheimlicher wird die Atmosphäre im Auto, ohne dass dieses "Unheimliche" direkt fassbar wäre. Es herrscht eine ständige Anspannung und man fragt sich als Leser, worauf die Fahrt hinaus läuft.
Das Buch lebt von der Atmosphäre, die es schafft. Es hat keine großen Höhen oder Tiefen, es ist weder rasant noch enthält es überraschende Momente. Dennoch möchte man als Leser immer weiter lesen, da der Autor es schafft, mit wenig Handlung Spannung zu schaffen. Zudem werden zwischendurch immer Dialoge anderer Personen eingeworfen, die auf etwas schreckliches hindeuten, auf etwas, was mit dem Paar geschehen ist. Zunächst sind diese Dialoge verwirrend und ergeben weniger Sinn, im Laufe des Buches deuten sie aber immer mehr in eine Richtung.
Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive geschrieben und zwar aus der Sicht der jungen Frau, die mit ihrem Freund unterwegs ist. Dadurch fühlt man sich als Leser tiefer in der Geschichte drinnen.
Die Charaktere bleiben mir hingegen etwas zu schwammig. Mir fehlt hier die Tiefe, sowohl bei ihr, als auch bei ihm. Da kratzt das Buch nur an der Oberfläche und es hättte sicher nicht geschadet, hier ein paar Informationen mehr zu geben.
Das Ende mag für einige evtl. überraschend sein, für mich hat es sich aber ab Mitte des Buches herauskristalisiert. Von daher gab es für mich nicht die große Wendung, wie ich mir sie erhofft hatte.
Alles in allem schafft es der Autor mit Wenig bis Nichts 240 Seiten zu füllen und zwar so, dass es trotzdem spannend ist, was der düsteren Atmosphäre geschuldet ist, von der das Buch lebt. Wer solche Bücher mag, liegt hier sicherlich richtig. Wer allerdings rasante Handlungen bevorzugt, sollte die Finger vom Buch lassen.
Ich persönlich habe es zwar schnell gelesen und mich auch nicht gelangweilt, aber stellenweise hätte ich mir doch etwas mehr Handlung gewünscht und ein Ende, was für mich nicht so vorhersehbar gewesen wäre.