Rezension

Ein Buch zum Nachdenken

Die schützende Hand
von Wolfgang Schorlau

Bewertet mit 5 Sternen

Ein brisantes und topaktuelles Buch, dass eine neue Sichtweise auf Opfer und Täter der NSU eröffnet.

Die Verbrechen der NSU werden zwar  jede Woche neu durch die Presse gezogen, man bekommt jedoch den Eindruck man möchte den Prozeß gegen Frau Tschäpe totlaufen lassen.

In diesem Buch wird in Form eines Thrillers der ganze Sumpf neu durchgekämmt. Von Kapitel zu Kapitel stellt man sich mehr die Frage, wer hat eigentlich was zu verbergen und wer vertuscht hier was. Nach den Attentaten auf nichtdeutsche Bürger wird eine Ermittlung einseitig geführt bzw. nicht weiter verfolgt. Mehrfach habe ich mir nach den jeweiligen Enthüllungen und den sich widersprechenden Protkollen der jeweiligen Behörden die Tatortbilder des angeblichen Selbstmord der NSU-Mitglieder angesehen. Schritt für Schritt lässt hier der Autor Zweifel an den Geschehnissen aufkommen. Interessant ist hier besonders das Ränkespiel der einzelnen Geheimdienste (CIA/BND) sowie ihre Entstehung und ihre Verwicklungen in die rechte Szene.

Der Autor zieht hier mehrfach die Decke zurück und lässt Hintergründe und Taten in einem neuen Licht erscheinen, so dass man sich am Ende fragen muss, ob diese Taten wirklich aufgekärt werden sollen. Auch wenn einiges im Buch fiktiv ist und der Spannung dient, es ist erschreckend was für Fehler bei den Ermittlungen jahrelang gemacht wurden.

Fazit:

Ein Buch, dass man in Ruhe lesen sollte und sich dann seine eigene Meinung über Justiz und tägliche Presse bilden.