Rezension

Ein düster schöner Fantasyroman

Der Winter der schwarzen Rosen - Nina Blazon

Der Winter der schwarzen Rosen
von Nina Blazon

Bewertet mit 4 Sternen

Liljann und Tajann sind Zwillingsschwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Liljann, die Erstgeborene, Sanfte, Scheue und der Welt entrückt scheinende und Tajann, die Kämpferin, die vor keinem Wagnis zurückschreckt und von einem gewissen Ehrgeiz getrieben ist um frei zu sein und für ihr Ziel auch bereit ist, das eine oder andere Opfer zu bringen.
Doch für ihre Freiheit muß erst ihre Schwester das Elternhaus verlassen so will es das Gesetz ihres Landes.
Und so versucht sie mit aller Macht Liljann dazu zu bringen, ihre Heimat zu verlassen und muß sie letzten Endes verraten, damit sie ihr Ziel erreicht.
Man begleitet die beiden Schwestern auf ihrem Weg. Liljann kommt ins gefürchtete Grauland, wo Dämonen ihrer Kindheit auf sie warten, während Tajann am Hof von Lady Jamala in einen Strudel aus Intrigen, Macht und Liebe gerät.
Das Buch ist aus Sicht der beiden Schwestern geschrieben, dabei bedient sich die Autorin zweier Zeitformen.
Während Liljann ihre Geschichte immer rückblickend erzählt, erfahren wir Tajanns Sicht aus der Gegenwart.
Die beiden Hauptfiguren haben mir gefallen, sie waren gut ausgearbeitet und obwohl ich anfangs meine Schwierigkeiten hatte mit Tajanns egoistischen Zügen klarzukommen, hat ihr Charakter am Ende ein rundes Bild ergeben.
Was ich auch sehr schön fand, war das Entwicklungspotential der beiden. Sie bleiben nicht die ganze Zeit gleich, sondern verändern sich.
Die Welt die Nina Blazon geschaffen hat, läßt einen eintauchen in das Leben der Beiden, man kann sich wunderbar einfühlen und sich die Dinge die sie sehr bildhaft beschreibt vor das geistige Auge rufen.
Anfangs empfand ich die Handlung etwas zäh und mußte erst mal in die Geschichte finden, aber dann hat mich die Magie nicht mehr losgelassen.
Ein schöner Fantasyroman über das Schicksal zweier Schwestern, die das Leben zu zerreißen droht.