Rezension

Ein düsteres aber sehr humorvolles Buch

Bis an die Grenze - Dave Eggers

Bis an die Grenze
von Dave Eggers

Bewertet mit 4 Sternen

Bis an die Grenze
von Dave Eggers erschienen
im März 2017 im Kiepenheuer & Witsch Verlag

Josie,  alleinerziehend mit zwei Kindern, lässt alles
hinter sich. Den Exmann, der die Kinder für sein neues
Familienglück beansprucht, die Praxis die sie schließen musste,
die unkooperativen Super-Mütter aus der Schule. Josie wollte nicht
das fremde Elternteile für die jeweilige Schulveranstaltung ihre Kinder "Adoptieren".
Josie hatte einfach keine Zeit dafür als selbstständige Zahnärztin.
Immer hatte sie deshalb ein schlechtes Gewissen.
Darum machen sich die drei mit einem Wohnmobil auf die Reise nach Alaska.
In der Hoffnung sich selbst zu finden und wieder Ordnung in ihr Leben zubekommen lässt Josie nichts unversucht.
Trotz der Liebe zu den Kindern bringt Josie sich und die
Kinder immer wieder in Gefahr.
Josie ist eine von Schuldgefühlen und Selbstzweifeln
geplagte Frau die immer wieder in den Alkohol flüchtet.
Als Josie sich verfolgt fühlt und glaubt ihr Ex hat einen Gerichtsvollzieher auf sie angesetzt, wird aus der Reise eine Flucht.
Ein Roadtrip durch ein düsteres, kaputtes Amerika der nicht nur Josie an die Grenze bringt.

Dave Eggers Schreibstil ist wunderbar.
Er macht dieses Buch zu einem Leseerlebnis. 
Sehr düster aber mit viel schwarzem Humor wird
dieser Roadtrip beschrieben. 
Einfühlsam und intensiv wird Josies Gewissenskonflikt
dargestellt. Sie will soviel und schafft so wenig.
Ein Kampf gegen Windmühlenflügel.
Es ist wahrlich keine leichte Lektüre und sie hat leider auch einige Längen.
Bis an die Grenze ist nicht nur geographisch gemeint.
Josies Erlebnisse sind zum Teil wirklich sehr grenzwertig.
Alles in allem aber ein großartiger Roman der einen nachdenklich stimmt und noch lange nachklingt.

Kommentare

LySch kommentierte am 17. April 2017 um 08:47

Schöne Rezi! Das Buch liegt auch auf meinem SuB und ich freue mich schon darauf! :)