Rezension

Ein durchweg spannender Thriller mit einer sehr komplexen Handlung. Toller Auftakt einer Reihe

Leiden sollst du - Laura Wulff

Leiden sollst du
von Laura Wulff

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung:
Der erste Fall für Daniel und Marie Zucker betrifft sie auf persönlicher Ebene, denn Maries Cousin Benjamin nimmt an einem Geocaching teil. Der Einsatz in diesem Spiel ist Benjamins Familie.
Nachdem  Benjamins Freundin Julia ein Jahr spurlos verschwunden war, wird sie nun  tot aufgefunden ,  wenig später wird seine Mutter angefahren.
Bei allem scheint GeoGod seine Finger im Spiel zu haben.
Wer ist GeoGod?
Und warum hat er es auf Benjamin abgesehen?
Was verbirgt Benjamin?
Nachdem Benjamin nicht mehr ein noch aus weiß, wendet er sich hilfesuchend an Marie.
Zusammen mit Daniel decken sie immer mehr auf und was sie dabei herausfinden, schockiert sie zutiefst.
Werden sie den Täter stoppen können?

Nachdem doch sehr spannenden Prolog, ging es erstmal gemächlich weiter.
Dadurch das anfangs ziemlich viel über das Privatleben der Zuckers offenbart wurde, erschien es schnell langatmig. Aber nach und nach wurde es besser.
Man bekam immer wieder neue Happen zugeworfen, dadurch wurde es richtig spannend.
Dennoch so richtig schlau wurde man nicht daraus.
Man bekam kein Gespür dafür wer der Täter überhaupt ist.
Dennoch die Spannung war auf höchstem Level und man musste einfach weiter ergründen, was es mit den Taten auf sich hatte und warum Benjamin und Julia im Zentrum stehen.
Ziemlich schnell, kristallisierte sich heraus, daß es doch eine ziemliche komplexe Geschichte ist, die man so nicht erwartet hätte.
Schnell wird klar, daß wir es hier mit einem einskaltem und intelligenten Killer zutun haben, der auch den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein scheint.
Zeitgleich mit Daniel hatte auch ich meinen Durchblick, es machte urplötzlich Klick.
Der doch sehr temproreiche Showdown hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich es vielleicht etwas viel fand.
Die zentralen Personen Benjamin, Marie und Daniel haben mir sehr gut gefallen. Ich konnte sofort Sympathien zu Ihnen aufbauen.
Besonders die Beziehung zwischen Marie und Daniel hat es mir angetan, denn Daniel ist kein gewöhnlicher Hauptkomissar, denn seit einem Unfall sitzt er im Rollstuhl, da es jedoch nicht zu lange zurückliegt, hat er noch daran zu knabbern.
Marie und Daniel müssen erst lernen damit umzugehen und das macht sie in meinen Augen menschlich und auch sehr sympathisch. Sie haben beide ihre Stärken und Schwächen. Leicht ist da nie etwas.
Aber sie lernen es zu akzeptieren und daran zu arbeiten.
Die Beziehung zwischen den beiden, hat mein Herz erwärmt. Die Gefühle sprangen teilweise auf mich über und gerade Marie konnte ich gut verstehen.
Nun was Benjamin angeht, so hege ich ja eine Befürchtung. Aber er ist ein junger Mann der sich noch im Leben zurechtfinden muss.
Der Täter war für mich immer wie ein Geist. Es ist echt verblüffend, wie kann jemand keine Spuren hinterlassen?
Geht natürlich nicht.
Man muss nur an den richtigen Stellen suchen.
Teilweise war ich bei den Taten richtig schockiert und das Grauen hielte bei mir Einzug.
Eigentlich haben hier sämtliche Personen mit ihren inneren Dämonen zu kämpfen und es zeigt sich auch wieder wie tief menschliche Abgründe sein können.
Was sehen wir wirklich?
Das, was uns gezeigt wird?
Oder das was wir sehen wollen?
Nichts, ist wie es auf den ersten Blick scheint.
Diese Erfahrung musste ich auch hier wieder machen.
Was mir weniger gut gefallen hat: wir haben sehr viel über die Zuckers erfahren, da frage ich mich doch, was kann da noch kommen?
Mir hätte es besser gefallen, wenn man noch nicht so viel preisgegeben hätte, da es sich ja hier um den Start einer Reihe handelt.
Daher bin ich gespannt, wie es in dem Punkt weitergeht.
Die Charaktere fand ich glaubhaft und real dargestellt. Ich habe mitgefiebert und mitgelitten.
Alles in allem eine sehr abgerundete Story.
Wir erfahren verschiedene Perpektiven, aus Benjamins, Maries und Daniels Sicht. Je nachdem wer gerade im zentralen Geschehen steht. Hat mir sehr gut gefallen, denn so konnte man sich sehr gut reinfühlen. Die Gedanken und Gefühle besser nachvollziehen.
Es ließ sich recht angenehm und fließend lesen, die Kapitel hatten eine normale Länge.
Das Cover wie auch den Titel finde ich sehr gut gewählt.
Der Steckbrief von Marie und Daniel Zucker am Anfang des Buches hat mir sehr gut gefallen.

Fazit:
Ein durchweg spannender Thriller mit einer sehr komplexen Handlung. Von mal zu mal hat er mich mehr gefesselt und nicht mehr losgelassen.
Jedoch ist er nicht unbedingt für sanfte Gemüter geeignet, da die ein oder andere Szene doch recht heftig ist.
Ein Muss für jeden Thriller Fan.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen