Rezension

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Ein eher schwächerer Teil mit langatmigen Szenen

Harry Potter 4 und der Feuerkelch - Joanne K. Rowling

Harry Potter 4 und der Feuerkelch
von Joanne K. Rowling

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch hat eigentlich alles, was man von einem guten Buch erwarten kann: Starke Charaktere, eine deutliche Weiterentwicklung, interessante Schauplätze und eine Handlung, die direkt zum Weiterlesen animiert. Doch leider ist die Geschichte an manchen Stellen langatmig, dass ich oftmals vorgeblättert habe, um zu schauen, wie lange das Kapitel noch ist.

Joanne K. Rowling hat sich sehr viel Mühe gegeben, was man ihr auch deutlich anmerkt, dennoch war es stellenweise zu viel des Guten. So wird die Quidditch Weltmeisterschaft so dermaßen in die Länge gezogen, dass es einfach keinen Spaß gemacht hat, dem Spiel zu folgen. Gleiches gilt auch stellenweise für das Labyrinth am Ende des Turniers. Zwar sind die Aufgaben sehr schön gestaltet, aber dennoch sind sie an manchen Stellen viel zu lang, was auch hier noch einmal den Lesespaß gestört hat.

Dennoch ist die Geschichte alles andere als schlecht. Mit dem Trimagischen Turnier wurde etwas neues geschaffen, dass dafür sorgt, dass neue Charaktere gut in die Reihe eingeführt werden. Die Aufgaben sind interessant, ideenreich und schaffen eine düstere Atmosphäre, was für die Entwicklung der Reihe mehr als gut ist. Gleichzeitig geschieht hier so viel auf einmal, dass man gar nicht alles aufzählen kann. Szenen aus der Vergangenheit werden durchleuchtet, die Todesser werden erstmals intensiver thematisiert und durch viele neue Charaktere werden neue Freundschaften geschlossen und alte Feindschaften wieder aufgewärmt.

Mit Cedric Diggory, Barty Crouch jr., Professor Alastor "Mad-Eye" Moody, Fleur Delacour und Viktor Krum lernt man mehrere neue Charaktere kennen. Allerdings sind dies nicht die einzigen neuen Charaktere. Die Schulleiter von Durmstrang und der Beauxbatons-Akademie, Igor Karkaroff und Olympe Maxime, sowie die Reporterin Rita Kimmkorn sind ebenfalls ein Teil der Geschichte.

Die bereits bekannten Charaktere entwickeln sich gut weiter. Harry wirkt deutlich reifer und kann seine Situationen mittlerweile besser einschätzen, braucht aber dennoch weiterhin intensive Hilfe, um an seine Ziele zu kommen. Ron wirkt in diesem Teil dagegen oft frustriert und eifersüchtig. Wirklich schön ist die Entwicklung von Neville, der endlich mehr aus sich rauskommt.

"Harry Potter und der Feuerkelch" ist dazu nicht nur recht düster und vollgespickt mit Aufgaben, sondern auch deutlich brutaler als seine Vorgänger. Blut fließt, Menschen verletzen sich, es kommt zu Todesfällen und Todesser greifen wahllos Menschen an - und Harry und seine Freunde stecken wie immer mittendrin. Interessant ist auch, wie man mit den Elfen umgeht. Viele Elfen leben in Zaubererfamilien, einige sind frei, andere leben dagegen direkt in Hogwarts und sorgen dafür, dass die Schüler regelmäßig ihre Mahlzeiten erhalten.

Auch wenn "Harry Potter und der Feuerkelch" an einigen Stellen langatmig ist, ist es dennoch ein absolutes Muss in jedem Bücherregal. Harry Potter ist und bleibt für mich ein Meilenstein in der Literaturgeschichte und ich kann nur jedem empfehlen, dieser Reihe eine Chance zu geben.