Rezension

Ein einziges Geheimnis

Ein einziges Geheimnis - Simona Ahrnstedt

Ein einziges Geheimnis
von Simona Ahrnstedt

Bewertet mit 4 Sternen

Nach langem Überlegen habe ich mich letztes Jahr an das Buch „Die Erbin“ von Simona Ahrnstedt gewagt und war positiv überrascht. Deshalb fiel mir die Entscheidung die restlichen zwei Bände der „Only One Night“-Trilogie der Autorin ebenfalls zu lesen recht leicht.

 

Sehr gut gefällt mir, dass die Bücher – obgleich Teile einer Trilogie – immer von einem anderen Paar erzählen und man die Geschichten unabhängig voneinander lesen kann.

 

Mit „Ein einziges Geheimnis“ geht die Trilogie in die 2. Runde und es gibt – für Leser des 1. Bandes – ein Wiedersehen mit Alexander de la Grip, dem jüngeren Bruder von Natalia, deren Geschichte in „Die Erbin“ erzählt wird.

 

Alexander ist mit einem attraktiven Äußeren gesegnet und wirkt nicht nur deshalb auf die Frauenwelt mehr als anziehend. Dem äußeren Anschein nach gibt es für den „schwedischen Jetset-Prinzen“ nur zwei Beschäftigungen, um seine Tage und Nächte zu füllen: Partys mit viel Sekt und jede Menge Sex mit mehr als willigen Damen.

 

Isobel Sørensen verkörpert das komplette Gegenteil. Die Ärztin ist tough, nicht auf den Mund gefallen und das Wohl ihrer Mitmenschen setzt sie im Rahmen ihrer humanitären Tätigkeit in den ärmsten Ländern der Welt regelmäßig über ihr eigenes.

 

Als ihre Non-Profit-Organisation Medpax in finanzielle Schwierigkeiten gerät, kreuzen sich ihre und Alexanders Wege, der schon in der Vergangenheit großzügige Spendengeber war.

 

Alexander, der Isobel nicht das erste Mal begegnet, verspürt eine Faszination für die immer kontrolliert auftretende Ärztin und setzt all seinen Charme ein. An Isobel prahlen diese Versuche ab und so greift Alexander zu einer List. Nur für ein gemeinsames Essen mit Isobel wird er ihre humanitäre Organisation weiterhin unterstützen. Wird sich die Ärztin von diesem Angebot ködern lassen?

 

Als kleiner Nebenschauplatz bietet das Buch neben dem großen Handlungsstrang um Alexander und Isobel, auch noch eine Geschichte zu Alexanders Bruder Peter. Dieser hat alles verloren und wankt durch seine Tage, ohne zu wissen, was er noch mit seinem Leben anfangen soll oder ob er sich jemals seine Sünden vergeben kann. Die Begegnung mit Gina, einer jungen Einwanderin bringt ihn dazu seine Einstellung und sein Leben zu überdenken.

 

Ähnlich wie auch schon im ersten Buch der Trilogie begeistert mich die Mischung aus romantischer moderner Liebesgeschichte, gepaart mit gesellschaftlich politischen Themen und dem Setting in Schwedens Hauptstadt Stockholm.

Die Protagonisten, Alexander und Isobel sind gut durchdacht und verstehen es mit ihrer Tiefe zu überzeugen. Die Facetten ihrer unterschiedlichen Charaktere offenbaren sich erst im Lauf der Geschichte und auf ihrem Weg zueinander sind sie nicht frei von Vorurteilen, Lügen, Hinterlist und falschen Verdächtigungen. Dabei nehmen sie mich als Leserin bei jedem ihrer Schritte mit und wachsen mir ans Herz.

 

Im letzten Drittel des Buches überstürzen sich die Ereignisse bei dem Hauptpaar etwas und hier wurde für meinen ganz persönlichen Geschmack in dramatischer Hinsicht etwas zu dick aufgetragen, weshalb es auch einen Stern Abzug gibt. Ich weiß nicht, ob dieser tragische Höhepunkt in gewisser Weise der Überleitung zum nächsten Buch geschuldet ist, aber für mich hätte es dieses „Höhepunkts“ nicht bedurft.

Aber sei es drum, gefallen hat mir „Ein einziges Geheimnis“ trotzdem und 4 Bewertungssterne sind ja nicht schlecht ;-)