Rezension

Ein etwas anderer Stephen King

Joyland
von Stephen King

Bewertet mit 4 Sternen

Devin hat einen Sommerjob im Vergnügungspark erhalten und lernt das Rummelleben aus der Arbeiterperspektive kennen. Während dieser Zeit trennt sich seine Freundin von ihm, er lernt neue Freunde kennen und blüht in seinem Job auf, auch wenn dieser mit sehr viel Stress verbunden ist. Außerdem rettet er in diesem Sommer einem Mädchen das Leben und macht Bekanntschaft mit Mike, einem Jungen im Rollstuhl, und seiner Mutter. Doch was er am meisten will ist, mehr über den Mord herauszufinden, der in der Geisterbahn Joylands verübt wurde und den Geist der Verstorbenen zu Gesicht zu bekommen, wie sie auch seinem Freund erschienen ist.

Aufgrund sehr detaillierter und manchmal auch zu umfangreicher Beschreibungen oder gefühlten unnötigen Passagen beginnt der Roman eher schleppend. Allerdings bekommen die Figuren dadurch mehr Tiefe und der Leser erhält auch einen Einblick in das Leben des Ich-Erzählers vor dem Freizeitpark. Zudem wird das Rummelleben sehr bildhaft dargestellt, so dass man den Eindruck bekommt, selbst ein Teil davon zu sein.
Darüber hinaus hat es mich sehr berührt, wie Devin Mike und seine Mutter näher kennenlernt.
Die Nachforschungen Devins zu dem Mordfall in der Geisterbahn habe ich interessiert verfolgt, war über den Ausgang dieses Handlungsstrangs aber etwas enttäuscht, da ich höhere Erwartungen hatte. Schade, da definitiv mehr Potential in dieser Idee gesteckt hätte.

Zusammengefasst fand ich Joyland dennoch gut. Jedoch nicht wegen des Horrors, für den Stephen King eigentlich bekannt ist, denn der war hier eher nebensächlich. Wer sich also ein gutes Horrorbuch wünscht, sollte sich lieber für eine andere Lektüre entscheiden.