Rezension

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Ein etwas anderer Weihnachtsroman

Alle unter eine Tanne - Lo Malinke

Alle unter eine Tanne
von Lo Malinke

Ein etwas anderer Weihnachtsroman, der hinter die Fassade eines vermeintlich heilen Familienlebens blicken lässt! Elli und Robert, beide Mitte 60, haben drei gemeinsame Kinder. Diese sind inzwischen alle erwachsen und leben ihre eigenen Leben. Doch entgegen der nach außen zur Schau gestellten heilen Familienidylle hat jedes Familienmitglied seine eigenen Geheimnisse. Die Eltern Elli und Robert sind bereits seit drei Jahren geschieden, ohne es ihren Kindern zu beichten. Sie leben getrennt voneinander und haben beide längst neue Partner. Elli lebt mit ihrem 20 Jahre jüngeren Fahrschullehrer zusammen und Robert mit seiner Sprechstundenhilfe. Susanna, die älteste Tochter der beiden, lebt in einer eher schwierigen Ehe und steht mit ihrem Unternehmen vor dem Bankrott. Ihr jüngerer Bruder Tobias, ist schwul und hat seinen Partner geheiratet und führt inzwischen eine kleine Werbeagentur, statt sein Musikstudium fortzusetzen, welches ihm seine Eltern finanzieren. Und Leonie, die jüngste der drei Geschwister ist eine Träumerin, die gerade erfahren hat, dass sie schwanger ist. Nur weiß sie nicht von wem.

Am Heiligen Abend kommt die ganze Familie im Elternhaus zusammen – dem Ort, an dem Elli inzwischen mit ihrem neuen Partner Micha zusammen lebt. Seit ihrer Trennung inszenieren Robert und Elli zu jedem Weihnachtsfest das perfekte Fest und spielen ihren Kindern den Fortbestand ihrer Ehe vor. Jedes Anzeichen auf ihre neuen Partner wird beseitigt und Robert zieht mit Sack und Pack für die Festtage wieder bei Elli ein.

Doch in diesem Jahr soll alles anders kommen. Denn Chrissy, Roberts neue Partnerin, beschließt, diesem Spiel nun ein Ende zu setzen und platzt mitten in die Feierlichkeiten der Familie. Und so nimmt das Unheil seinen Lauf, bei dem es letztlich zu einem Heiratsantrag und einem brennenden Weihnachtsbaum kommt – und der Aufdeckung der Geheimnisse aller Familienmitglieder.

Mein Fazit: Die gesamte Handlung des Romas spielt letztlich an einem einzelnen Heiligen Abend, der die Geheimnisse aller ans Tageslicht bringt. Im Verlauf des Romans wird in Rückblicken die Geschichte aller Familienmitglieder dargestellt bis es zum großen »Show Down« kommt. Der Roman ist durchaus humorvoll geschrieben, bleibt jedoch stets bei der Thematisierung des familiären Zwists. Das Thema Weihnachten bleibt hier letztlich außen vor, sodass ich diesen Roman nicht als Weihnachtsroman im eigentlichen Sinn bezeichnen würde. Es ist dennoch eine schöne Geschichte für Leser, die sich gerne mit Familiengeschichten beschäftigen.