Rezension

Ein etwas anderes, aber durchaus gelungenes Buch

Liebe und andere Schmerzen - Carsten Kubicki, Thomas Pregel, Katrin Kolk, E. M. Jungmann, Albin Spreng, Jan Büssers, Carsten Nagels, Sandra Mehlstäubl, Brigitte Münch, Jana Walther, Jannis Plastargias, Peter Nathschläger, Elsa Rieger, Levend Seyhan

Liebe und andere Schmerzen
von Carsten Kubicki Thomas Pregel Katrin Kolk E. M. Jungmann Albin Spreng Jan Büssers Carsten Nagels Sandra Mehlstäubl Brigitte Münch Jana Walther Jannis Plastargias Peter Nathschläger Elsa Rieger Levend Seyhan

Ganz ehrlich? Das hätte ich nicht von diesem Buch erwartet. Ich bin wirklich begeistert von dieser Anthologie, vor allem da ich noch nie eine gelesen habe und ich mir nichts darunter vorstellen konnte. 
Insgesamt 14 Autoren haben an den 16 Geschichten rund um das Thema Liebe geschrieben und jede einzelne war von Grund auf verschieden.
Ich muss einfach jedem raten (der vielleicht nicht mehr ganz so jung ist :D) dieses Buch zu lesen, denn jede einzelne Geschichte hat mir gefallen. Die eine vielleicht mehr als die andere, aber dennoch waren sie alle gut.
Das Problem, da es sich um eine Anthologie (Kurzgeschichtensammlung) handelt, ist, dass ich mich nicht auf jede einzelne Geschichte spezifizieren sollte und möchte. Deshalb fasse ich einfach meinen gesamten Eindruck zusammen. 
In allen Geschichten waren die Charaktere Individuen und jeder für sich sah die Liebe ganz anders. Es waren sogar mal Personen dabei, von denen ich dachte: "Okay... Interessant..." Dies jedoch nicht im negativen Sinne. In der Zeit des Lesens habe ich so viel gelernt, vor allem über homo- und bisexuelles Verhalten. Wer also auf diesem Gebiet noch sehr unerfahren ist, sollte das Buch erst recht lesen. Man bekommt einen kleinen Einblick in die Welt von solchen Menschen und oft konnte ich mit ihnen fühlen.
Manchmal waren die Erzählungen für mich zwar etwas absurd, aber dann konnte ich mir auch wieder vorstellen, dass  es solche Fälle tatsächlich gibt. Man bekommt nur häufig nichts davon mit. Na ja, es läuft ja auch hauptsächlich im Inneren dieser Menschen ab. 
Desweiteren hat mich das Buch immer wieder zum nachdenken angeregt; über die Gefühle des Menschen und über das Verhalten von diesem. 
Man kann gar nicht unbedingt sagen, dass es sich nur um "Schmerzen" dreht, denn oft hatten die Geschichten auch schöne Endungen. 
Ein kleiner Minuspunkt ist da trotzdem... Ich hätte von manchen Geschichten am liebsten mehr gehabt! Manchmal endeten sie so abrupt und mitten in der Erzählung. Ich wusste dann nie wie es mit den Charakteren weiterging und das hat mich gestört... Aber es ist eine Kurzgeschichtensammlung, da kann man keine ewig lange Erzählung erwarten.
Sprachlich hat mich das Buch sehr angesprochen. Sonst lese ich ständig Texte in denen viel locker und jugendlich geschrieben wird, aber die Texte im Buch waren anders. Sie waren zwar nicht anspruchsvoll, obwohl sie zum nachdenken anregen. Alle Autoren hatten einen sehr angenehmen und einfach zu folgendem Schreibstil, der einen jedes Mal in die Geschichte ziehen konnte. 

Um ehrlich zu sein, kann ich gar nicht viel mehr zum Buch sagen und ich denke, jeder sollte seine eigene Erfahrung machen und das Buch (am Erscheinungstermin :D) lesen. Manchen wird es vielleicht nicht gefallen, aufgrund der sexuellen Orientierungen und Beschreibungen, oder weil es eine Anthologie ist. Andere wird es dafür umso mehr ansprechen, weil sie eine andere Sichtweise mitbekommen und vielleicht sogar etwas lernen. 
Das Buch erhält von mir eine Leseempfehlung, an alle, die nicht homo(bi)phob sind. Um ehrlich zu sein, kann ich  solche Menschen gar nicht verstehen, aber jeder ist ja so wie er ist. 
4 1/2 Punkte und - natürlich - ein Thumps-up von mir :)