Rezension

Ein fast humorvoller Regio-Krimi

Moin - Richard Fasten

Moin
von Richard Fasten

Altwarp, ein Dörfchen das fast an der Ostsee liegt. In den recht überschaubaren Alltag von Dorfpolizist Boris Kröger bricht das Chaos in Form einer herrenlosen Jacht, eines verschwundenen Nachbars und der attraktiven Krimi-Schriftstellerin Dora Pan ein. Als dann auch noch eine Leiche nach der anderen am Strand auftaucht, sieht der Bürgermeister sein alljährliches Hafffest in Gefahr. Die Leichen müssen weg und werden in Tareks Fischkutter auf Eis gelegt. Alle Toten gehören einer Bürgerinitiative gegen das so genannte Fracking an, mit dem die PommernGas AG nach Erdgas bohren will. Zufall? Kröger ist überfordert und leider auch mit andern Dingen beschäftigt.

Es tummeln sich eine ganze Menge schräger Charaktere in diesem Buch. Oma Machentut, deren Grammatik gewöhnungsbedürftig ist. Nachbar Kirchner, eine wandelnde Enziklopödie. Der demente und ständig Pfefferminz mümmelnde Bürgermeister, um nur einige zu nennen. Das wäre eigentlich ein gutes Potenzial für eine Komödie, aber leider sind die Figuren nur auf ihre oberflächliche Humorigkeit angelegt und haben keine Tiefe. Statt liebevoll überzeichnet zu sein, sind sie alle zu Karikaturen ihrer selbst verkommen.

Was den Humor angeht, der ist weit übers Ziel hinausgeschossen. Bewegt er sich doch weitgehend auf Kneipenwitz-Niveau oder darunter. Statt echter Situationskomik, wird einem Peinlichkeit bis zum Abwinken geboten. Auch die ständigen Wiederholungen gehen einem irgendwann gewaltig auf den Zeiger.

Fazit: Eben nur fast ein humoriger Regionalkrimi. Dem Humor fehlen die Pointen und dem Krimi mangelt es sowohl an Handlung, als auch an Spannung. Bestenfalls als Urlaubslektüre geeignet, wenn man gerade nichts Besseres zur Hand hat. Das Cover freilich ist recht hübsch geraten. Schade nur, dass es so gar nichts mit dem Buch zu tun hat.