Rezension

Ein faszinierender zweiter Band

Die Affäre Carambol - Stefan Lehnberg

Die Affäre Carambol
von Stefan Lehnberg

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich wollten die beiden Freunde nur Goethes Mutter besuchen, doch Fürst Anselm von Thurn und Taxis beauftragt Goethe und Schiller zu ermitteln, wer verhängnisvolle Depeschen an Bonaparte verschickt, die den französischen Kaiser glauben machen sollen, dass Frankfurt für einen Krieg rüstet. Außerdem starben zwei Stadträte unter verdächtigen Umständen. Die beiden Literaten sollen nicht weniger als einen neuen Krieg verhindern.

Ein spannender zweiter Band, bei dem ich mich den Charakteren endlich nähern konnte. Während der erste es bei mir nicht schaffte Sympathie zu wecken und ich sehr distanziert blieb, Schiller sogar unsympathisch war, konnte ich in diese Geschichte richtig eintauchen.

Zu etwas ganz Besonderem wird das Buch nicht nur durch das außerordentliche Setting, die tolle Gestaltung und das ungewöhnliche Format, sondern vor allem durch die alte Schreibweise. Sie verleiht der Geschichte das richtige Flair der deutschen Klassik. Man taucht in die längst vergangene Welt ein und streift mit den großen Dichterfürsten durch Frankfurt. . Die Mischung aus Historizität, Krimi, Biographie und Literatur, die ein ganz eigenes fiktives Werk bildet hat mich schon im ersten Band gefesselt. Sie verleiht auch diesem Buch einen ganz besonderen Reiz.

Am Ende fand ich die Auflösung des Falls allerdings etwas banal. Ziemlich viel Aufstand für diese Art Lösung – doch der Weg dahin ist düster und aufregend.

4 Sterne für ein tolles Lesevergnügen. Ich bin jetzt schon auf den dritten Band gespannt. Wenn der Autor sich weiter so steigert, dann kann ich ein 5 Sterne Abenteuer erwarten!