Rezension

Ein fesselnder emotionaler Roman über die Gründe, warum ein Mädchen sich das Leben nahm.

Tote Mädchen lügen nicht - Jay Asher

Tote Mädchen lügen nicht
von Jay Asher

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch ist folgendermaßen aufgebaut: Das, was von Hannah auf das Tonband gesprochen wurde kursiv und die Gedanken, die Clay dazu hat, sowie das was gerade passiert ist in normaler Schrift abgedruckt. Die Sätze auf der Kassette und Clays Gedanken wechseln sich immer wieder ab, so kann man gut nachvollziehen, wie Hannahs Worte Clay bewegen. Außerdem wird durch die typischen “Kassettenrecorderzeichen”, wie das Quadrat für Stop und das Dreieck für Play, angezeigt, wann das Kassettenrekorder und der Walkman an- und ausgestellt werden.

Im Vordergrund stehen Hannahs Kassetten und die Geschichte, die das Mädchen darauf erzählt. Das Ganze ist in 13 Personen aufgeteilt und zu jeder Person wird eine persönliche Geschichte erzählt. Bei der ersten Person, den Jungen, mit dem sie ihren ersten Kuss hatte, ist noch alles in Ordnung und doch finden das letztendliche Chaos und der resultierende Selbstmord in dieser ersten Geschichte seinen Ursprung. Von Person zu Person kommt eine neue Geschichte hinzu und nach kurzer Zeit lassen sich Zusammenhänge unter den Personen darstellen und daraus wird am Ende ein Strudel an dem Hannah zerbricht (wenn man das mal bildlich beschreibt).

Mich hat “Tote Mädchen lügen nicht” tief berührt. Man wird mitgerissen, durchlebt mit Hannah die ganzen Geschichten und auf jeder Kassettenseite kommt noch ein Detail dazu, das einen mit dem jungen Mädchen mitleiden lässt. Als ich das letzte Drittel las, also als das eine zum Anderen führte und man die ganzen Zusammenhänge herstellen konnte, war ich gefesselt und richtig in die Geschichte eingetaucht und als ich mit dem Lesen fertig war, musste ich mich erst mal wieder sammeln und klar werden. Es wird mich sicher noch einige Tage beschäftigen…

Eines der großen Themen ist übrigens “Gerüchte an Schulen” und somit finde ich, dass dieses Buch hervorragend für Jugendliche geeignet ist, wenn nicht sogar als Schullektüre um vielleicht sogar einen Aha-Effekt zu erzielen und aufzuzeigen wozu Lästereien und Mobbing (obwohl im Buch nicht direkt gemobbt wird) führen können. Aber auch Erwachsene kommen auf ihre Kosten – schließlich sind wir Menschen und wir alle haben Gefühle.