Rezension

Ein fesselnder Roman über die Liebe und die Suche nach sich selbst

Vor uns die Nacht
von Bettina Belitz

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Die 21-jährige Ronia, Archäologiestudentin und gläubig erzogene Pfafferstochter, die gerade, ausgerechnet an Weihnachten, von ihrem Freund verlassen wurde, trifft auf Jan, einen kreativen Freigeist, der so gar nicht in ein konservatives Weltbild passt. Zwei Welten prallen aufeinander und es stellt sich die Frage, ob eine Beziehung zwischen zwei so unterschiedlichen Charakteren überhaupt eine Chance hat.

Meine Meinung:

Der wunderbare Schreibstil von Bettina Belitz sorgt dafür, dass man sich von Anfang in Ronias Gefühls- und Gedankenwelt hinein versetzen kann, und auch die anderen Charaktere des Romans sind sehr authentisch beschrieben. Ronia entwickelt sich von einer jungen Frau, die sehr von ihrer Außenwelt gelebt wird, zu einer starken, selbstbewussten jungen Frau, die lernt, für ihre Träume und Ziele zu kämpfen. Von Jan hat man zunächst das Bild eines stereotypen Bad Boys vor sich, entdeckt aber schnell, dass hinter seiner Fassade ein sehr tiefgründiger junger Mann steckt, der seinem Alter um einiges voraus ist und bereits sehr durch das Leben gezeichnet wurde. In diesem Roman wird deutlich, dass nicht jeder Mensch einfach in eine bestimmte Schublade gesteckt werden kann, sondern das jeder Mensch Schwächen und Stärken hat, die ihn liebenswert und einzigartig machen, und dass es wichtig ist, seinen eigenen Weg zu finden, sein eigenes persönliches Glück -  ganz egal, was andere sagen.

Fazit:

Selten hat mich ein Roman so sehr bewegt, dass ich ihn unbedingt an einem Tag lesen musste. Ich habe mit Ronia mitgelitten und mich mit ihr gefreut, und hatte zunächst ein ganz falsches Bild von Jan, das sich zum Ende hin zum Glück stark gewandelt hat. Ich würde den Roman jedem ans Herz legen, der auf der Suche nach einer tiefgründigen Geschichte ist, die von Liebe, Freundschaft und dem großen Glück handelt, nach und nach zu sich selbst zu finden.