Rezension

Ein fesselndes Buch

Hart auf hart
von T. C. Boyle

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zu Beginn brauchte ich etwas, um mit dem Buch warm zu werden, was auch daran lag, dass der Einstieg ein völlig anderer ist, als man aufgrund des Klappentextes erwartet. Zunächst befindet man sich als Leser nämlich mit Adams Eltern auf einer Kreuzfahrt.

Nachdem ich mich jedoch an den unvorhergesehenen Anfang gewöhnt hatte, hat mich das Buch schnell gefesselt. Da die Perspektive zwischen Adam, Sara und Adams Vater wechselt, bekommt man als Leser zwar viel mehr Informationen, als sie einer der Protagonisten zur Verfügung hat, doch immer wieder gibt es kleine Überraschungsmomente, man auch mit diesem zusätzlichen Wissen nicht kommen sehen konnte. Am nächsten kam mir dabei die Perspektive von Adams Vater, was wahrscheinlich daran liegt, dass mir Sara und Adam selbst in ihren Ansichten zu radikal sind.

Der Schreibstil hat mir insgesamt sehr gut gefallen und ich konnte mich gut in die Geschichte einfinden. Dabei hat jede Perspektive ihre Eigenheiten, wodurch man diese gut voneinander unterscheiden kann. Allerdings erfolgt der Wechsel zwischen den Protagonisten auch immer zum Kapitelwechsel, was ich als sehr angenehm empfinde.

Trotz des ernsthaften Themas gibt es hin und wieder kleine, humorvolle Momente. Faszinieren finde ich, wie wenig Adam geholfen werden kann, obwohl seine Probleme – wenn auch nicht im vollen Umfang – bekannt sind. Wenn ich mir vorstelle, dass dies auch der Realität entspricht, ist es schon ein wenig beängstigend.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen und es war zwar der erste, aber sicherlich nicht der letzte Boyle, den ich gelesen habe.