Rezension

Ein Feuerwerk trockenen Humors

Die Flüsse von London - Ben Aaronovitch

Die Flüsse von London
von Ben Aaronovitch

Bewertet mit 5 Sternen

Vor Phantasy kann man sich in der heutigen Zeit fast nicht mehr retten. Immer mehr und mehr Autoren schmeißen Bücher über Vampire, Werwölfe, Zauberer und jede erdenkliche andere Art an übernatürliche Wesen auf den Markt; wobei es durchaus einige verpasst haben ihrer Story auch nur das allergeringste Maß an Individualität oder Raffinesse mitzugeben. Zu einem großen Teil liest man einfach immer und immer wieder das Gleiche.

Nicht aber bei Ben Aaronvitch. Er sticht mit seinem Debütroman derart eindrucksvoll aus der Masse empor, dass man sich nicht nur in einer anderen Sphäre, sondern gleich in einer anderen Galaxie, oder sogar einem parallelen Universum glaubt. Wie aus einem Schnellfeuergewehr feuert er Salve um Salve köstlich trockenen Humors auf seine Leser ab, die diesen gelungenen Genremix zu einem unvergesslichen Lesevergnügen erheben.

Auch seine Darstellung der Phanatasyelemente unterscheidet sich stark von allem, was ich bisher gelesen habe. Magie wird hier aus der Sicht des Police Constable Peter Grant wahrgenommen, der sich bemüht die Hintergründe auf eine wissenschaftliche Weise zu begreifen. Nie zuvor habe ich über jemanden gelesen, der sich Gedanken darüber macht, wie bei einem Zauber der Energieerhaltungssatz anzuwenden ist, oder wie andere grundlegende Gesetze der Physik nicht außer Kraft gehoben werden, wenn man Magie erst einmal als eine reale Tatsache akzeptiert hat. Das mag für alle, die sich schon in der Schule vor dem Physikunterricht gefürchtet haben, jetzt eher abschreckend klingen, aber Aaronovistch schafft es daraus zusammen mit der Darrstellung seines leicht abzulenkenden Protagonisten, der mit einem typischen Serienhelden eher wenig gemein hat, ein an Unterhaltungswert und Witz nur schwer zu übertreffendes Gesamtwerk zu weben, dass man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.