Rezension

Ein ganz besonderes Jugendbuch, dessen Ende leider etwas schwach geraten ist

Dark Horses - Cecily Von Ziegesar

Dark Horses
von Cecily von Ziegesar

Bei Dark Horses handelt es sich um ein ganz besonderes Jugendbuch, geschrieben von der Gossip Girl-Autorin Cecily von Ziegesar. Ich hatte das Glück das Buch in einer Leserunde auf wasliestdu.de lesen zu dürfen, vielen Dank noch einmal dafür.

Die Geschichte um Merritt und Red ist abwechselnd aus der Sicht der beiden geschrieben. Merritt ist ein junges Mädchen, kurz vor ihrem High-School-Abschluss, das bereits einiges durchmachen musste. Hinzu kommen ihre Eltern, die sich mehr für Sport und gesunde Ernährung zu interessieren scheinen als für ihre Tochter. Kein Wunder also, dass Merritt früher oder später außer Kontrolle gerät und nach Good Fences kommt. Oder besser gesagt von ihren Eltern dorthin abgeschoben wird.

Dort lernt sie schließlich Red kennen, ein ehemaliges Rennpferd, das nicht ganz einfach im Umgang ist. Durch die Kapitel aus Reds Sicht erfährt man so einiges über seine Gedanken und Sichtweisen. Alle Menschen um ihn herum sind für ihn nur Idioten, die er liebend gern an der Nase herum führt. Da keiner mit ihm zurechtkommt ist Red im Grunde genommen zu Tode gelangweilt und sitzt seine Zeit auf Good Fences ab. Bis Merritt auftaucht. Zwischen den beiden funkt es sofort, und Red will unbedingt Merritts Pferd sein. Und nach dem ersten Ritt steht fest: die beiden gehören eindeutig zusammen! Eine ganze Weile lang geht das auch gut, bis Red wieder in alte Muster verfällt…

 

Beim Lesen wird eindeutig klar, dass die Sichtweise von Red sehr ausgeschmückt wurde und weit über die Gedanken eines normalen Pferdes hinaus gehen. Er ist berechnend, kann lesen und weiß sehr gut Bescheid was die Dinge um ihn herum betrifft. Hinzu kommt eine Vorliebe für klassische Rockmusik und das zitieren daraus. Dazwischen mischen sich immer wieder die Wünsche eines Tieres, wie gestreichelt und gelobt zu werden, die Aufmerksamkeit "seines" Menschen zu erhalten.  Wie ich finde eine gute und interessante Mischung, die der Geschichte gut tut und eine interessante Sichtweise hinzu bringt.

Die Geschichte an sich fand ich sehr interessant, es ist keine typische Pferde-Geschichte, sondern so viel mehr. Auch wenn die bereits im Klappentext angekündigte Liebe zwischen Merritt und Carvin, der übrigens Springen reitet statt Rennen, erst relativ spät im Buch eine Rolle spielt, bleibt die Handlung nicht ereignislos. Bei mir kam an keiner Stelle Langeweile auf, und ich habe es sehr genossen wieder einmal etwas über eine Reiterin und ihr Pferd zu lesen.

Lediglich das Ende, bereits durch den Prolog angeschnitten, fand ich etwas schwach. Nach der spannenden Geschichte um Merritt und Red hatte ich da einfach etwas mehr erwartet, doch der große Knall bleibt leider aus.

 

FAZIT: Ein ganz besonderes Jugendbuch um eine junge Reiterin und ein kompliziertes Pferd mit menschlichen Gedankenzügen. Durch den angenehmen und flüssigen Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten, und fiebert nur so mit Merritt und Red, zwei interessanten, aber nicht ganz einfachen Charakteren. Da das Ende mich jedoch ein wenig enttäuscht hat, vergebe ich 4 Sterne.