Rezension

Ein ganz besonderes Katz- und Mausspiel

Der Pfau - Isabel Bogdan

Der Pfau
von Isabel Bogdan

Da kommt dieser Roman daher mit dem schlichten Titel 'Der Pfau'. Hat heutzutage ja fast Seltenheitswert, wenn ein Roman einen einfachsten Titel hat!  Der Titel schlicht auf dem Cover wieder erkennbar: ein blauer Pfau. Auch wenn es so schlicht und einfach wirkt, passt es zum Inhalt des Romans extrem gut. Denn, wer hätte es nicht geahnt, es geht um einen Pfau!
In Schottland weit abgelegen auf einem alten Anwesen auf dem Lord und Lady McIntosh zum Teil Cottages zu Ferienwohnungen umgebaut haben, leben auch diverse Pfauen. Leider ist einer der Pfauen nicht mehr bei Sinnen und überlebt das Ganze nicht. Anwesend ist währenddessen eine Gruppe Londoner Investmentbanker inklusive Psychologin und eigener Köchin, die hier Team Building betreiben wollen. Und dann beginnt ein geordnetes Durcheinander!
Hört sich simple an, aber was Isabel Bogdan hier mit ihrem Debütroman vorgelegt hat, ist erstklassig! Lange habe ich kein so gut geschriebenes Buch gelesen was mich so amüsiert hat!
Achtung, vor lauter spitzzüngigen Bemerkungen hat man das Gefühl hier eine Übersetzung zu lesen, was Inhalt und Schreibstil durchaus plausibel erscheinen lassen, aber das gute Stück wurde auf Deutsch verfasst!
Der Roman ist wunderbar leicht zu lesen und reflektiert den etwas steifen britischen Umgangston genauso wie er viele süffisant stichelnde Bemerkungen zu einzelnen Personen enthält. Kurios ist auch die Einflechtung von fast vergessenen Wörtern, wie blümerant.
Der einzige Kritikpunkt gilt dem Verlegungszeitpunkt, das ganze spielt im Spätherbst, wo es dort oben bitter kalt wird. Es wird viel gefroren und gebibbert. Jetzt im Februar & kaltem März passt das noch, aber eigentlich hätte ich die Herbstbuchmesse als besseren Zeitpunkt gesehen. Wäre ein perfektes Nikolaus- bzw. Weihnachtsgeschenk!
Fazit: Anwärter für meinen persönlichen Favorit im ersten Quartal 2016!