Rezension

Ein gefühlvolles Buch mit realen Elementen

Weit weg und ganz nah - Jojo Moyes

Weit weg und ganz nah
von Jojo Moyes

Nachdem ich „eine Handvoll Worte“ und „ein halbes ganzes Jahr“ gelesen hatte, bestellte ich mir „Weit weg und ganz nah“ vor, sodass ich direkt nach dem Erscheinungsdatum mit dem Lesen anfangen konnte. Ich ging ohne Erwartungen an dieses Buch heran, denn mir war klar, dass es fast unmöglich sein würde „ein halbes ganzes Jahr“ zu toppen.  Und das war auch gut so. Denn so konnte ich diesen Roman von Jojo Moyes wieder richtig genießen.
Wie auch schon bei den anderen Büchern, waren mir die Charaktere sehr sympathisch und ich konnte mich wieder gut in die Figuren hineindenken.
Bei den Geschichten von Jojo Moyes gefällt es mir unheimlich, dass sich die Handlungen immer ein wenig an der Realität orientieren und trotzdem noch das typische „so etwas passiert doch nur in Geschichten“ vereinen. In diesem Buch greift Jojo Moyes  u.a. gesellschaftliche Themen wie die Chancengleichheit der Schulbildung in Abhängigkeit der sozialen Schichten sowie die Akzeptenz unterschiedlicher Menschencharaktere auf.
Während des Lesens fühlte ich richtig Wut im Bauch. Vor allem dann, wenn Jess, die alleinerziehende Mutter, alles in Ihrer Macht stehende versuchte, den Kindern ein gutes Leben zu bieten. Und trotz, dass sie zwei Jobs hatte, reichte das Geld vorne und hinten nicht aus. Ich merkte sogar, wie bei mir die Angst aufstieg, vielleicht auch einmal solche Situationen durchleben zu müssen. Die Geschichte rief mir wieder ins Gedächtnis, wie viele Familien von einer solchen Situation betroffen sind, was mich ebenfalls nachdenklich, ja sogar ein wenig traurig machte. Aber dann lernte die Jess Mr. Nicholls, einem wohlhabenden Geschäftsmann, kennen und erlebte mit den Kinder auf dem Weg zu einer Matheolympiade eine für sie ungewohnte Situation.
Zitat:
„Ed erfuhr einiges über über Jessica Thomas, […]. Der Junge war gar nicht ihr leiblicher Sohn. Es war ein Kind von Ihrem Ex und der Ex Ihres Ex, und nachdem die beiden ihn haben sitzen lassen, war Jess so ziemlich der einzige Mensch, den Nicky noch hatte.“